architektur FACHMAGAZIN 44 Technik & Fassade
„Threads“, das Headquarter von Pernod Ricard, sitzt
an einer prominenten Straßenecke, hat sechs Geschosse
und einen rechteckigen Grundriss. Dass es
nicht „normal“ aussieht, verdankt es der räumlichen
Durchdringung des Rechteckes in der vertikalen
durch eine (oder mit einer) dreidimensional geschwungenen
Glas-Aluminiumfassade, die aufregende
Räume im Inneren wie im Äußeren erzeugt. Während
einerseits die maximal nutzbaren Grundflächen
erzielt wurden, schufen die Architekten andererseits
eine fließende, bewohn- und auch benutzbare Haut,
welche die rechteckige Geometrie des Körpers konterkariert.
Eine umfassende Verglasung und endlos
erscheinende, vertikale Lamellen, welche die Umhüllung
durchdringen, charakterisieren das Projekt.
Die Asymmetrie der Fassade und die dynamische
Bewegung schaffen variable Räume und visuelle Erfahrungen
auf beiden Seiten: innerhalb wie außerhalb
des Gebäudes. Der von den Lamellen im Außenraum
gebildete Körper spielt raffiniert mit der Ecksituation
und schafft eine städtebauliche Lösung mit Betonung
der Straßenkreuzungssituation, obwohl sich sein Volumen
eigentlich als Luftraum entpuppt.