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Das norwegische Studio Framlab mit seinem
Gründer Andreas Tjeldflaat projektiert
nun eine Idee, diese Flächen effektiv, kostengünstig
und temporär zu nutzen. Unter
dem Titel „Homed“ schlagen sie die Kapitalisierung
dieser Leerräume an den Fassaden
mit einem rasterförmigen Gerüst, bedeckt
oder befüllt mit sechseckigen, dreidimensionalen
Modulen vor. Die Module sind so
entworfen, dass sie in die Gerüststruktur
passen und so eine dichte, zweite Fassade
vor der leeren Wand bilden. Es entstehen
Cluster aus hängenden Nachbarschaften
für die „Letzten oder Ärmsten der Stadt“.
Lediglich ein Kranwagen und ein LKW für
den Transport sind notwendig.
Jede Einheit ist so gestaltet, dass sie während
des ganzen Jahres eine Unterkunft
bietet, egal ob kalt oder warm, Regen oder
Schnee. Die Außenhaut besteht aus oxidierten
Aluminiumplatten, das Innere bietet
eine weiche und angenehme Umgebung.
Die Module werden im 3-D-Druck hergestellt
und so können Möblierung, Beleuchtung
und diverse Geräte integrieret werden.
So entsteht ein minimaler Raum, maßgeschneidert
auf die Bedürfnisse des Bewohners,
mit einem sechseckigen Ausblick auf
die Stadtlandschaft. Die Formen werden
aus recyceltem Plastik gedruckt und im
Inneren mit Holz ausgekleidet, um eine
Wohnlichkeit zu erzeugen. Die Frontscheibe
der Module ist aus einem „smarten“ Glas
mit einer Beschichtung, die wahlweise opak
oder durchscheinend sein kann. Sie kann
entweder Schutz und Privatheit sichern,
oder – im Fall der Unbewohntheit – auch
Werbebotschaften oder Informationen an
die Bürger ausstrahlen. Eine weitere Einnahmequelle
für die Stadt.
Der Gebrauch der Gerüste als Substruktur
für die Module bietet eine Menge an Vorteilen.
Die Nachbarschaften (Cluster) können
einfach und kosteneffektiv errichtet
und genauso wieder abgebaut werden. Da
das System eine schnelle „Besiedlung“ ermöglicht
und die Module auch im Tandem
(doppelte Tiefe) installiert werden können,
kann die Gesamtstruktur schnell auf Änderungen
der Umgebung reagieren und sich
anpassen. Die einfache Erstellung eines
derartigen Gerüstes bietet der Stadt auch
die Chance, kostengünstig die – ansonsten
nur schwer erschließbaren – vertikalen
Flächen zu entwickeln. Die unterschiedlichsten
Verbindungspunkte des Gerüstes
bieten wiederum auch die Möglichkeit für
unterschiedlichste Nachbarschaften und
Konfigurationen als Antwort auf äußere
oder auch soziale Rahmenbedingungen.