28 architektur FACHMAGAZIN Magazin
Betonpurismus
Japanische Architekten neigen zu Minimalismus und Purismus, das ist bekannt.
Beton als Baumaterial kommt diesen Auffassungen entgegen. Einen Betonpurismus
in reinster Prägung errichteten die Sasaki Architecture + Atelier O in einem
Bezirk von Tokyo, der ganz in der Nähe des Gokokuji Tempels liegt.
Um eine direkte Sichtverbindung zwischen dem Appartementhaus
und den Einfamilienhäusern, welche
auf der anderen Seite der engen Straße liegen, zu vermeiden,
haben die Planer die Fenster leicht aus der
Mitte der Öffnungsachse versetzt. So wird einerseits
die Schwere des Betons vermindert und ein spielerisches
Element tritt in der Fassade auf. Andererseits
fördert diese Positionierung eine bessere Durchlüftung,
da so etwas wie ein Windtrichter entsteht.
Fotos: Bauhaus Neo
Von innen gesehen erscheinen die Fenster eher groß,
von außen betrachtet verkleinert der abgeschrägte
Betonrahmen den Eindruck. Einige der Abschrägungen
sind mit galvanisierten Stahlplatten verkleidet –
als Pendant dazu befindet sich dann an der Innenseite
ein Holzrahmen, der auf die ursprüngliche Größe
(ohne die Abflachungen) der Öffnung hinweist: Ein
interessantes Spiel zwischen innen und außen, welches
eine lose Verbindung herstellt.