40 architektur FACHMAGAZIN Magazin
Materialkombination
Ursprünglich war es eine Militärbaracke der Kaserne Basel, heute – nachdem die
Armee längst gegangen ist – ist es eine schicke Location. Das Architekturbüro
FOCKETYN DEL RIO hat die Neugestaltung von „Parterre One“ übernommen und
ein in sich schlüssiges Ensemble gestaltet: neue Fassaden an der Außenseite,
überraschende Innenräume und eine spektakuläre Galerie.
Fotos: Adrià Goula
Die Architekten haben den existierenden Hof als Zentrum
des Ensembles neu definiert. Es ist ein Raum
zum Essen, Trinken und Unterhalten geworden. Zwar
war er schon immer da, aber jetzt ist er sichtbar und
sogar ein kleiner Baum, der im früheren Gerümpel
überlebt hat, steht heute als stolzer Protagonist da.
Die Planer haben alles bereinigt und mit schwarz getönten
Betonebenen versehen. Derart sind nicht nur
Höhenunterschiede geschickt ausgeglichen worden,
sondern auch Sitzmöglichkeiten geschaffen worden.
Jetzt herrscht eine gemütliche Atmosphäre mit Bänken
aus Baumstrünken, die in der richtigen Höhe abgeschnitten
wurden. In der Verlängerung des Hofes
dient ein Wintergarten mit einer öffenbaren Glasüberdachung
als Raucherlounge.
Die geschaffene „Bühne“ in den Innenräumen hat
eine hervorragende akustische Qualität durch ihre
typischen, gebrochenen Kanten und Flächen. Sie
eignet sich für Konzerte und Theater gleichermaßen.
Sitznischen sind einladend gestaltet. Die obere
Ebene ist – scheinbar schwebend – von der neuen
Struktur abgehängt und so entstand ein stützenfreier
Raum im Erdgeschoss. Oben bildet eine zusätzliche
Bar das Geländer.
Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, konnte
seine Form nicht verändert werden. Man hat sorgfältig
mit akustisch wirksamen Paneelen, schwarzen
Spanplatten an den Decken und Vorhängen operiert,
um die Tonqualitäten für Aufführungen im Inneren zu
gewährleisten. Da das Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft
zu Wohnblöcken liegt, war auch der Schallschutz
nach außen wichtig. Diese Anforderung ist
durch die vorhandenen dicken Wände und eine 8 cm
dicke Spritzbetonschicht erreicht worden. Kleine
Erhöhungen (wie Vulkane) nehmen die Beleuchtungskörper
auf. Die Oberfläche ist rau und sichtbar,
kontrastiert
mit den schwarzen Platten und den
glänzend roten Sitzmöbeln.