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Eine ressourcenschonende Küche
Ressourcen bei der Herstellung einer Küche zu sparen und einen möglichst kleinen
ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, das setzte sich der in Neuhaus ansässige
Inneneinrichter und Küchenspezialist mühlböck küche.raum zum Ziel. Der Tischler
Martin Mühlböck entwickelte nun eine Konstruktion, die den Aufbau der Küche
darauf beschränkt, die Statik zu gewährleisten, jedoch mit dem Ziel, möglichst viel
Material einzusparen. Um bis zu zwei Drittel konnte man den Materialverbrauch
alleine bei der „Insel“ reduzieren. Es ist ein neuer Minimalismus in Reinkultur.
Verwendet werden für die Küche Massivholz,
Grauglas und Keramik, das der Produzent als Pionier
schon seit zwölf Jahren in der Küche verwendet. Die
Mühlviertler Kredenzen nahm er sich gestalterisch
als Vorbild und interpretierte sie neu, in dem er drei
einzeln stehende Hochschrankmodule mit einem
nach oben zurückspringenden Element entwickelte.
Die traditionelle Farbe Blau für die Kredenzen im
Mühlviertel nahm er in den für die Konstruktion notwendigen
Metallrahmen wieder auf. Ziel war es auch,
dass der Küche trotz Verwendung von Massivholz
die gestalterische Leichtigkeit erhalten blieb. Die Küche
ist sehr offen, jedoch das verwendete Eschenholz
zeichnet sich durch hohe Staub- und Schmutzresistenz
aus. Ein Holzofen mit Ofenrohr, wie er früher in
jeder Mühlviertler Küche gestanden hat, ist ebenso in
der neuen Küche artgerecht zu finden.
Mühlböck setzt sich täglich mit dem Thema Kochen
auseinander und wie und wo Lebensmittel in der Praxis
„artgerecht“ verstaut, gelagert und verarbeitet
werden. Keiner möchte technische Errungenschaften
wie den Kühlschrank missen, aber viel tradiertes
Wissen betreffend Lagerung ist in den letzten Jahren
durch unsere Lebensweise verloren gegangen.
Ein Schlüsselerlebnis mit einer Karotte, die im Februar
aus dem Sandbett im Keller ausgegraben wurde
und wohlschmeckend genossen wurde, ließ den
Entschluss reifen, sich mit einem neuen Innenleben
auseinanderzusetzen. In einem Kooperationsprojekt
mit der Kunstuniversität Linz, wurden in einer Seminararbeit
Möglichkeiten von traditioneller Lebensmittellagerung
in der Küche von heute aufgezeigt
und auf eine zeitgemäße Designebene gebracht. Das
Auseinandersetzen mit der optimalen Lagerung soll
einen Beitrag zur Reduktion von Waste food sein und
gleichzeitig traditionelles Wissen nicht in Vergessenheit
geraten lassen.
mühlböck küche.raum gmbh
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