3 www.architektur-online.com Editorial
Systembedingtes Ende
Die zunehmende Digitalisierung und Technisierung der
Tätigkeit des Architekten führt eigentlich immer weiter
von den seit Jahrhundert angestammten Aufgaben der
Architektur weg. Der Begriff „Architektur“ stammt vom
lateinischen architectura (deutsch „Baukunst“), das
sich vom griechischen „architekton“ herleitet. Letzteres
setzt sich aus „archi“- (Haupt-) und „tekton“, (Baumeister
oder Zimmermann) zusammen und ließe sich
demnach etwa als „Oberster Handwerker“ oder „Hauptbaumeister“
übersetzen.
Davon ist heute kaum mehr etwas zu bemerken. Auch das Zitat,
das Vitruv zugeschrieben wird und Architektur als die „Mutter
aller Künste“ bezeichnet, findet heute kaum mehr eine Entsprechung.
Viel eher könnte man den Computer als die Mutter der
Architektur bezeichnen. Und so wird vielleicht die Diskussion,
die heuer im Rahmen der Architekturbiennale in Venedig begann,
und die das (systembedingte) Ende des Berufes der Architekten
voraussagt, gar nicht so unberechtigt sein. Denn momentan
reduziert sich die Aufgabe des Architekten oft darauf,
die Farbe von Beschattungen und die Auswahl der Türgriffe zu
bestimmen und alles andere den Investoren zu überlassen.
Trotz all dieser pessimistischen Visionen gibt es aber doch
auch noch Architektur, die etwas verändern will, die Ideen
zeigt, die neue Lösungen anreißt und wert ist, erwähnt zu werden.
Eines dieser Projekte ist der soziale Wohnbau der trans_
city TC ZT gmbh in der Siemensstraße in Wien. Er ist aufgrund
der behandelten Themenfelder der Systembauweise, der Temporalität
sowie der Variabilität in der Nutzung und der damit
einhergehenden Reduktion der Baukosten (gegenüber üblichen
Standards) ein Beispiel, wie Architektur heute doch noch
ihre (soziale) Aufgabe wahrnehmen kann, und deshalb auch
als Kandidat für die IBA_Wien 2022 nominiert.
Andere Beispiele sind eine in kürzester Zeit wieder aufgebaute
Schule in Los Angeles, eine wiederbenutzbar gemachte Mehrzweckhalle
der Kunstakademie in Peking, einer der Flugplätze
für die Fußball-WM in Russland und eine „industrielle Architekturmaschine“
Coverbild:
Animo South Los Angeles High School
© Scarpa, Tara Wujcik
in der Nähe von Udine, Italien.
Das Fachmagazin architektur wünscht Ihnen viel Vergnügen
mit der aktuellen Ausgabe und natürlich einen schönen und
erholsamen Sommer.
Peter Reischer
Wir lieben das Licht in all seinen Facetten. Mit unseren
Leuchten rücken wir das Leben ins Zentrum,
lenken den Fokus auf das Wesentliche und sorgen
für Lichtblicke. Als wesentlicher Baustein eines
architektonischen Gesamtkonzeptes garantiert
die perfekte Beleuchtungslösung angenehme Atmosphäre,
funktionale Individualität, produktive
Arbeitsbedingungen und ansprechende optische
Wirkung.
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Wels / Wien / Graz
München / Köln / Hamburg
Brescia www.moltolulce.com
Farbe in der Krankenpflege
Bei der in der Ausgabe 04
vorgestellten Erweiterung der
Intensiveinheit LKH Feldbach
wurde vergessen, die kaufmann.
vanas architekten als
Gewinner des Generalplaner
Wettbewerbs für dieses
Projekt zu erwähnen. © Paul Ott
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