3 www.architektur-online.com Editorial
Der Raum wirkt, nach den Mitschülern und den Lehrern, wie ein dritter Pädagoge
bei Bildungsbauten. Man kann Bildungsbauten daher auch als sozio-technische
Bauten bezeichnen. Die Architektur dient sozusagen als gesellschaftliches Subsystem,
welches dem Menschen ein raumbildendes Sinnangebot bereitstellt. Der
Raum macht uns ein Identifikationsangebot als eine Art Bühne, als Projektionsfläche
für Gemeinschaft. Er verhält sich wie eine „ästhetische Alphabetisierung“ und
so kann auch Architektur zur Bildung beitragen – ein Prozess, der leider bei uns in
der Planung noch nicht im Alltag angelangt ist.
Weitere Themen in dieser Ausgabe widmen
sich der Retailarchitektur, Arbeitswelten
und dem Baustoff Holz. Berichte im Magazinteil
stammen aus Österreich und den
verschiedensten Ländern Europas. Die Kolumnen
und Produkt News ergänzen ein für
Sie hoffentlich interessantes Angebot.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Peter Reischer
Coverbild:
Arena Children’s Centre
© Tom Blachford
Bildungsbauten
Die Projekte in der vorliegenden Ausgabe
von architektur kommen aus allen Teilen
der Welt. Zwei Kindergärten, einer aus Australien
(CohenLeigh Architects) und einer
aus Japan (Architekt Masahiko Fujimori),
haben trotz der ziemlich unterschiedlichen
Bildungs- und Erziehungssysteme der beiden
Länder doch viel Gemeinsames: Beide
benutzen die Bildwelt der kindlichen Fantasie,
um identifikationsfördernde, architektonische
Umgebungen zu schaffen.
Die „Royal Arena“ der 3XN Architekten in
Kopenhagen stellt als Kultur- und Eventzentrum
einen interessanten Beitrag zum
soziokulturellen Gefüge der Stadt dar:
Nicht nur als guter, sondern auch als ein
aktiver Player in der Nachbarschaft schafft
sie Identifikationsflächen und -möglichkeiten
für die Menschen.
Die Alliance 1892, eine Alkoholdestillerie in
Russland von den Architekten TOTEMENT/
PAPER widmet sich mit ihrem musealen Teil
den „geistigen“ Aspekten der Materie und
aus den USA berichten wir vom Southern
Utah Museum of Art der Brooks & Scarpa
Architects. Dieses Museum wurde mit
dem Anspruch der Nachhaltigkeit bis in die
kleinsten Bereiche der Nutzung entworfen.
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