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116 architektur FACHMAGAZIN edv Facility Management vom CAD zum CAFM CAFM, das rechnergestützte Gebäudemanagement, wird derzeit bei der Planung kaum berücksichtigt. Dabei werden in dieser Phase alle wesentlichen Daten für eine effiziente Gebäude- und Anlagenbewirtschaftung generiert und wichtige Weichen gestellt. Text: Marian Behanek Etwa 15 Prozent beträgt der Anteil der Planungs und Erstellungskosten an den Gesamtkosten eines Gebäudes – der Rest sind Nutzungskosten (siehe auch architektur 05/2012: Lebenszykluskosten). Noch ausgeprägter ist der zeitliche Unterschied: So macht die Planungs- und Bauzeit im Durchschnitt nur etwa 2 bis 3 % der Gesamtlebensdauer eines Gebäudes aus. Daraus ergibt sich fast zwangsläufig die Notwendigkeit, das Bewirtschaften und Instandhalten von Gebäuden und Anlagen schon während der Planung zu berücksichtigen. Werden Projektdaten bereits während der Planungsphase von Neu- und Umbaumaßnahmen FM-gerecht strukturiert, lassen sich Zeit und Kosten in erheblichem Umfang einsparen. Etwa die Hälfte aller Kosten bei einer CAFM-Einführung entfallen auf die Erfassung und Aufbereitung von Bauwerks und Inventarinformationen, wobei zwischen 10 und 30 % dieser Daten während der Planung generiert werden. Vom Hausverwalter zum Facility Manager Bei der konventionellen Gebäude- und Anlagenbewirtschaftung kommt es aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu Fehlern bei der Um-, Aus- oder Änderungsplanung, verpassten Inspektions- und Wartungsterminen, die Gebäude- und Anlagenschäden sowie entsprechende Kosten verursachten. Die Ende der 1970er Jahre entstandene Management-Methode des FM hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Gebäude und Anlagen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen und Abläufe in optimaler Form bereitzustellen, funktionsfähig zu halten und kontinuierlich an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen, ferner unternehmerische Prozesse, Arbeitsbedingungen sowie die Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Eine Sonderform, das Gebäudemanagement, beschränkt sich auf die Nutzungsphase Vom CAD zum CAFM: Planungsdaten bilden eine ideale Grundlage für das rechnergestützte Gebäudemanagement – vorausgesetzt sie werden richtig aufbereitet. © Autodesk von Gebäuden. Diese spezielle FM-Disziplin beinhaltet die Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden, einschließlich baulicher und technischer Anlagen. Das Gebäudemanagement gliedert sich in das kaufmännische, infrastrukturelle und technische Gebäudemanagement (KGM, IGM und TGM), wobei diese Kernbereiche durch das interne Flächenmanagement fachübergreifend ergänzt werden. Während das KGM Funktionen für die Objektbuchhaltung, das Kosten-, Vertrags- und Qualitätsmanagement enthält, umfasst das IGM die Verwaltung von Dienstleistungsfirmen wie Reinigungs- oder Sicherheitsdiensten etc., die Organisation von Logistik- und Umzugsdiensten oder das Fuhrparkmanagement. Zu den zentralen Aufgaben des TGM zählen die Verwaltung und Optimierung des Betriebs, der Instandhaltung und Modernisierung technischer Anlagen, deren Folgekosten sowie das Energiemanagement. Realisiert werden all diese Ziele durch eine zentrale Ablage grafischer und alphanumerischer Daten in einem gemeinsamen ‚Datentopf‘. Funktionsgruppen innerhalb eines Betriebes entnehmen daraus entsprechend ihrer Zugriffsberechtigung die Informationen, verarbeiten sie und stellen die Ergebnisse wieder zurück. Die Daten stehen anschließend allen Beteiligten zur Verfügung: der Geschäftsleitung, dem Sekretariat, der Logistikabteilung, den Technikern etc. Die Anwendungsbereiche von CAFM sind vielfältig: Sie reichen von der Ausweis-, Schlüssel und Ressourcenverwaltung, bis hin zur Optimierung von Reinigung, Wartung, Instandhaltung oder von internen Umzügen. CAFM begleitet den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, setzt bereits bei der Planung an, umfasst die Realisierung, Bewirtschaftung sowie das Controlling und reicht bis zum Um- bzw. Rückbau.


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