45 www.architektur-online.com Holz © Christian Bascle © Arnaud Huart Signal Ethique Wie ein Leuchtturm oder eine Landmark wirkt der kleine Turm in der Berglandschaft im Zentrum Frankreichs. Arnaud Huart vom Studio Ae3 schuf den ‚Signal Ethique‘ Pavillon auf dem Gipfel des Puy de Dôme Massivs in der Region Sancy. Die Form bezieht sich auf die traditionellen, regionalen Landmarkierungen der Gegend, gleichzeitig stellt sie eine Referenz an Kapellen und Türme von Burgen dar. Die horizontale Struktur im unteren Bereich entsteht durch die, an Holzträgern befestigten OSB-Platten an der Außenseite. Diese ‚Schichten‘ beziehen sich auf die geologischen, von vulkanischer Tätigkeit herrührenden Ablagerungen der Umgebung. Durch die vertikale Form sieht der Turm ein bisschen wie ein Leuchtturm aus, sein obe- rer Bereich ist perforiert nach dem Vorbild der arabischen ‚Moucharabieh‘ - Wandschirme, die man zum Abdecken von Fenstern oder zur Separierung der Frauen von Männern verwendet. Der Besucher betritt die OSB-Box mittels dreier Stufen ‚über‘s Eck‘. Ein kleiner Innenbereich öffnet sich. Die Wände verjüngen sich konisch nach oben zu einer diamantförmigen Lichtöffnung. Diese ist mit einer Polykarbonat Platte verschlossen, damit der Innenraum wettergeschützt ist. Kleine Sitze sind in den Wänden eingelassen, um - auf ihnen ruhend - gegen den Himmel zu blicken oder den ‚verdrehten‘ Raum zu genießen. Die - nach arabischem Vorbild gestaltete - Perforierung im oberen Teil lässt zusätzliches Licht eindringen. Je nach Tageszeit und Klima verändert es die Raumatmosphäre und die Stimmung für den Besucher. In der Nacht verwandeln Lichtquellen, die in den Wänden eingelassen sind, den Turm in ein weithin strahlendes Zeichen. Diese Beleuchtung suggeriert auch, dass der Turm bewohnt ist, wie eben ein Leucht- oder Wachturm. Der Künstler Arnaud Huart wollte mit diesem Objekt die Aufmerksamkeit der Besucher auf den Wechsel von außen nach innen lenken und gleichzeitig eine Atmosphäre der Kontemplation und Besinnung schaffen, Aufmerksamkeit für Unerwartetes und Ungesehenes erwecken. ã Eine dreidimensional ausgeführte Einganssituation definiert die erhöhte Öffnung und leitet den Besucher über drei Stufen in den Innenraum. á Natürliches Licht von oben und künstliche Ausleuchtung an den Seitenwänden. Diese konträren Inszenierungsmethoden sorgen für eine abwechslungsreiche Erscheinung zu unterschiedlichen Tageszeiten. © Arnaud Huart
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