www.architektur-online.com Holz 95 © gima Trost suchen in der Natur Rüthnick Architekten, Berlin, entwickelte das architektonische und landschaftsplanerische Konzept für den ‚Wald der Erinnerung‘ bei Potsdam – einer Gedenkstätte für alle im Dienst oder Einsatz verstorbenen Angehörigen der Bundeswehr. Zentrales Element des Areals ist der ‚Weg der Erinnerung‘, der den Besucher vom Eingangsgebäude, vorbei an sieben Stelen mit Namensschildern der Toten, bis zu dem räumlichen Abschluss der Gedenkstätte, dem ‚Ort der Stille‘ führt. Er ist geprägt durch die ursprüngliche Natur des dortigen Landschaftsraumes mit Eichen, Buchen, Birken, Hainbuchen und Kiefern und wurde auch nur ganz behutsam für die Errichtung der Gedenkstätte modelliert. Unterpflanzungen mit heimischen Sträuchern, ebenso wie wilde Wiesenflächen werden der natürlichen Entwicklung überlassen. So wurden auch als Baumaterialien für die einzelnen Elemente des Ensembles Produkte ursprünglicher Natur gewählt: Ziegel aus gebranntem Ton, rustikal verarbeitet. Ein unregelmäßiger, reliefartig mit lediglich drei Millimeter breiter Fuge vermauerter sehr schmaler Stein (490 x 115 x 40 mm) erzeugt die architekturentscheidend minimalistischen Skulpturen. Gewählt wurde dafür ein echtes Kohlebrandprodukt der Firma GIMA, Girnghuber GmbH, mit der Werksbezeichnung Erbusco in unregelmäßiger Kopf- und Fußsortierung. Als naturbelassenes, regionaltypisches Material erzeugt das Mauerwerk im Einklang mit der gewachsenen Umgebung ein geschlossenes Erscheinungsbild und verleiht der Gedenkstätte den gewünschten, monolithischen Charakter. Sieben Stelen von 2,60 m Höhe folgen so dem Verlauf des Weges in lockerer, nicht linearer Anordnung – die Ursprünglichkeit der Natur behält die Oberhand.
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