94 architektur FACHMAGAZIN Öffentlicher Raum Grillen auf Betonstationen Der aus dem, von der Österreichischen Zement- und Betonindustrie ausgeschrieben, Concrete Design Award 2013 „BARBECUE EDITION 25“ hervorgegangene Siegerentwurf des TU-Teams, Benjamin Kromoser und Martin Ritt wird vom Unternehmen SW Umwelttechnik produziert. Auf der Donauinsel der Stadt Wien stellt er die Grillmöblierung dar. Für die Produktion musste man einige Probleme meistern: Welches Material soll verwendet werden, damit keine Abbildungen von Schalungsfugen zu sehen sind? Wie kann man den Tisch, der so filigran ist, sicher ausschalen, ohne bereits dabei Abplatzungen zu haben? Wie kann die Grillstation produziert werden, ohne dabei den finanziellen Rahmen zu sprengen? Wie bringt man den Beton, speziell beim textilbewehrten Teil, in die Schalung und wie erfolgt die Verdichtung? Das Resultat der Überlegungen, die „Donauwelle“, erweist sich als sicher gegen Vandalismus, wenig verschmutzend, einfach zu reinigen und zu erhalten. Die ersten zwei Prototypen wurden bereits 2014 aufgestellt – und die Erwartungen wurden alle erfüllt. Die Grillstation ist von der Bevölkerung so gut aufgenommen und genutzt worden, dass im heurigen Jahr weitere zehn Stationen geliefert wurden und werden. Die neue Flaniermeile Wiens Das Rondeau der Opernpassage war bereits 1955 in Betrieb genommen worden und hatte seinen Lebenszyklus punkto Ansehnlichkeit erreicht. Nach der Sanierung durch die Arge Kulturpassage Karlsplatz – gerner° gerner plus | ritter+ritter | vasko+partner – bei laufendem Betrieb ist es nun Teil der neuen Kulturpassage Karlsplatz. Der ehemals schmale Gang, der die Opernpassage mit der Hauptpassage verbindet, wurde auf fast acht Meter verbreitert. Neben dem Leitsystem für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen zeigen die LED-Kulturleit- linien am Boden die Richtung zu den Kulturstätten Wiens. 200.000 Personen frequentieren täglich diesen Bereich. Aufgrund von Recherchen der ursprünglichen Ausstattung der Opernpassage und anhand zahlreicher historischer Fotografien kam man zur Entscheidung für Naturstein für Böden und Wände – optisch ähnelt er dem ursprünglichen Bodenbelag. Die auffälligen dicken Stützen und Wandelemente entlang der Rolltreppen in der Opernpassage wurden aufwendig saniert: Dafür wurden Fotos von den ursprünglichen Linoleumbelägen angefertigt, diese auf vorgesetzte Glaselemente gedruckt und die Stützen damit verkleidet. Alle Flächen entsprechen nun optisch dem historischen Erscheinungsbild, erfüllen aber gleichzeitig alle modernen Sicherheitsanforderungen. Das dunkle Rot passt nun zu den Vorgaben der Denkmalpflege und gibt der Kulturpassage Karlsplatz ein wenig von dem Flair der 50er Jahre zurück. Auch die Beleuchtung wurde rekonstruiert, sowohl die indirekte Beleuchtung des Rondeaus als auch die großen runden Deckenleuchten. © Zement+Beton / Joseph Krpelan © gerner°gerner plus
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