42 architektur FACHMAGAZIN architekturszene Historische Bausubstanz als Wegweiser für die Architektur der Zukunft Nicht immer muss altes Gemäuer abgerissen werden, damit neue Architektur entstehen kann. Befindet sich die historische Bausubstanz in einem guten und vor allem erhaltenswerten Zustand, kann diese als Fundament oder sogar Inspiration für zukünftige Zahlreiche Planer sprechen sich aus diesem Grund für den Erhalt von betagten Bauwerken aus. Immerhin geben solche Gebäude Aufschluss über die Vergangenheit eines Ortes und tragen so zur Bildung von dessen Identität bei. Dies gilt nicht nur für Städte, sondern auch für Dörfer in ländlichen Gegenden. Da sich einige Gebäude leider nicht vollständig erhalten lassen, steht die Architektur heutzutage oft vor der Herausforderung, kreative Wege für den Umgang mit historischer Bausubstanz zu finden. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Gemäuer vor dem Verfall bewahrt und einer neuen Nutzung zugeführt werden soll. Bewährt hat sich in diesem Kontext die Mischung von alten und neuen Bauelementen – so bleibt der ursprüngliche Charakter eines Gebäudes auch nach dessen Umbau erhalten. Mit alter Bausubstanz Neues schaffen Nicht nur Großstädte verfügen heute über Bauwerke mit ausgefallen kombinierten architektonischen Elementen. Auch in Kleinstädten und Dörfern hat die moderne Architektur bereits Einzug gefunden. Im Norden von Niederösterreich, nahe der tschechischen Grenze, ist die Kleinstadt Poysdorf mit insgesamt 5.500 Einwohnern gelegen. Hier befinden sich an die 67 Bauten und Objekte, die unter Denkmalschutz stehen – das Eisenhuthaus ist eines davon. Heute stellt dieses, als ältestes Bauwerk des Ortes, eine Verbindung von neuzeitlicher und moderner Architektur dar. Zu verdanken ist dies dem aktuellen Besitzer Wolfgang Rieder, der das Gebäude nicht nur renovieren, sondern auch durch einen Zubau erweitern ließ. Dieses Projekt ist ein Beispiel für das gelungene Zusammenspiel aus alten und neuen Bauelementen. Das Gebäude, dessen Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, wurde mit Unterstützung durch das Land Niederösterreich zwischen 2010 und 2012 einem Umbau Projekte dienen. Text: Dolores Stuttner © Arnold Lengauer © Wolfgang Rieder
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