91 www.architektur-online.com Produkt News Denkmalgeschützt und weiterentwickelt An prominenter Stelle, in unmittelbarer Nähe des „Kranen“, dem mittelalterlichen Schiffs-Umschlagsplatz an der Regnitz, und zugleich ganz zentral inmitten des Weltkulturerbe Bereiches der Stadt gelegen, beabsichtigte die Universität Bamberg ihr Bestandsareal zu sanieren und zu erweitern. Mit neuen Institutseinrichtungen, Büroräumen für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter, mit Labor-, Seminar- und Archivräumen sowie studentischen Arbeitsplätzen, sollte das Ensemble zukünftig in umfangreicherem Maße genutzt werden und damit zugleich den Innenstadt-Standort der Universität stärken. Aus einem beschränkten Wettbewerb des Staatlichen Bauamtes Bamberg ging das Büro Arc-Architekten Partnerschaft (vormals Brennecke-Biesterfeld- Leidl- Riesinger) in Bad Birnbach als Sieger hervor und wurde dann auch mit der Planung betraut. Aus der derzeitigen Situation leiteten sich die drei wesentlichen städtebaulich relevanten Zielsetzungen ab: Die drei Höfe sollten wieder als differenzierte räumliche Strukturen erlebbar werden, das neue Rückgebäude war als eigenständiger Baukörper zu entwickeln, einschließlich der Nahtstelle des Zwischenbaus zum Hauptgebäude im Süden des Grundstückes und die von Norden nach Süden verlaufende Wegverbindung zwischen Bibliothekshof und dem Platz „Am Kranen“ sollte wiederhergestellt werden. Von Anfang an war geplant, anstelle des alten Rückgebäudes wieder ein massives Haus entstehen zu lassen. Um den damit funktionsbedingt großen geschlossenen Wandflächen zum Bibliotheks- und Mensa Hof hin eine verträgliche Maßstäblich- keit bei einem gleichzeitig ruhigen Gesamteindruck zu geben, wurde eine Fassade aus leicht unregelmäßig vermauerten schlanken Ziegelsteinen entwickelt. Verwendet wurden Klinker der Firma Girnghuber GmbH, Marklkofen, in den Riegel-Standardlängen 240 mm, 365 mm und 440 mm in Anteilen von jeweils einem Drittel, bei einheitlichen Breiten und Höhen von 115 mm bzw. 71 mm. Durch die damit unregelmäßig versetzten und rot überschlämmten Fugen des ebenfalls roten Scherbens wird der typisch gerasterte Eindruck einer geordneten Vorsatzmauerschale vermieden und so eine homogene, dennoch aber lebendige Außenhaut erzeugt. Die in Teilbereichen bis zu 10 m hohen geschlossenen Wandflächen erhalten so einen menschlichen Maßstab. Die Auflagen des Landesamtes für Denkmalschutz als Voraussetzung für den Teilabbruch des alten Rückgebäudes wurden also erfüllt: „An gleicher Stelle“ ist wieder ein „mindestens gleichwertiges Haus“ entstanden. Typische Elemente des Altbaus und der Umgebungsbebauung wurden neu interpretiert und übernommen; dennoch ist das neue Institutsgebäude als moderne Ergänzung innerhalb des Quartiers erkennbar. BAU 2015: Halle A3, Stand 409 GIMA Girnghuber GmbH T +49 (0)8732 24-0 F +49 (0)8732 24-200 info@gima-ziegel.de www.gima-ziegel.de
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