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77 www.architektur-online.com edv Schneller als so mancher PC… Spezielle mobile Mehrkern-Prozessoren bieten viel Rechenpower und sorgen für einen flüssigen „Workflow“. Dual-, Quad- und Octacore-Prozessoren, die in allen aktuellen Smartphones und Phablets verbaut sind, ermöglichen auch rechenintensive Anwendungen. Beim Smartpone-Speicher unterscheidet man zwischen dem flüchtigen Arbeitsspeicher (RAM), in den nur gerade verarbeitete Arbeitsdaten geladen werden, sowie dem internen Flash-Speicher, auf dem Anwendungs- und Programmdaten dauerhaft abgelegt werden. Aktuelle RAM-Speicher sind zwischen 256 MB und 3 GB groß, interne Speicher zwischen 256 MB und 128 GB. Hier gilt: je größer, desto besser. Bei vielen, aber nicht bei allen Modellen, lässt sich der interne Speicher extern per MicroSD-Karte erweitern. Damit kann man zusätzlich Daten von bis zu 2 GB (Micro SD), 32 GB (Micro SDHC) bzw. 2 TB Größe (Micro SDXC) mitführen, sodass aus datentechnischer Sicht ein komplettes Büro samt allen Aufträgen bequem in eine Hosentasche passt. Eine Digitalkamera-Funktion auf der Gehäuse Rückseite ist nur ab einer Auflösung von 5 Megapixeln sinnvoll, darunter sind Fotos unbrauchbar. Eine zusätzliche Frontkamera kann man geschäftlich beispielsweise für die Videotelefonie nutzen. Drahtlose Schnittstellen wie WLAN oder Bluetooth ermöglichen den Zugang zu lokalen Funknetzen, respektive den kabellosen Datentransfer mit anderen Geräten. Wichtig ist auch eine Micro-USB-Schnittstelle, die einen schnellen Anschluss an PCs, Notebooks oder Peripheriegeräte ermöglicht. Bei der Telefonfunktion sollte man auf die Tonqualität achten, und darauf, dass sich die Lautstärke den Umgebungsgeräuschen automatisch anpasst. Grundlage der mobilen Sprach- und Datenkommunikation sind Mobilfunk-Standards. Zu den wichtigsten Standards zählen GSM, UMTS, HSDPA und der neue LTE-Standard. Während GSM als „Basisstandard“ mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 55, 6 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) nur die digitale Übertragung kleiner Datenmengen ermöglicht, erlauben UMTS-Netze mit bis zu 384 kBit/s auch die Übertragung multimedialer Daten. Mit HSDPA stehen einem schnellen DSL-Breitbandanschluss (16 MBit/s) entsprechende, allerdings nicht komplett flächendeckende Datenübertragungsverfahren zur Verfügung. LTE steht für den nächsten Mobilfunkstandard der vierten Generation, der mit bis zu 300 bzw. 75 Mbit/s (Download/ Upload) deutlich höhere Datentransferraten ermöglicht. Allerdings befindet sich die LTE-Netzstruktur erst im Aufbau. Smartphone-Vertrag: worauf achten? Ein Smartphone ohne mobiles Internet ist wie ein Auto ohne Räder. Wer unterwegs E-Mails lesen und schreiben, Infos aus dem Internet abrufen oder Online-Apps nutzen will, kommt an einem Mobilfunkvertrag mit Internet-Zugang nicht vorbei. Hinzu kommt, dass hochwertige Smartphones für 400 bis 800 Euro und mehr mit einem Mobilfunkbetreiber erheblich günstiger zu haben sind. Dabei sollte man aber unbedingt auf das Tarifmodell achten. Tarife mit Internet-Flatrate gibt es schon ab 10 Euro monatlich. Allerdings sollte man bei Vertragsabschluss darauf achten, dass es sich um keinen Volumen, sondern um einen Pauschaltarif handelt, bei dem man für den Pauschalbetrag zeit- und volumenunabhängig ohne Zusatzkosten Für die mobile Erfassung von Arbeitszeiten sind Smartphones ebenso ideal wie für digitale Aufmaße. © Leica Geosystems telefonieren und online surfen kann. Dabei unbedingt auf die Vertragsklauseln achten, denn sie bergen häufig Nutzungseinschränkungen und Kostenfallen: So werden etwa für Zusatzdienste oder bei Überschreitung eines bestimmten Datenlimits zusätzliche Kosten in Rechnung gestellt und auch die Mindestvertragslaufzeit ist sehr unterschiedlich. Vor der Kaufentscheidung ist deshalb das Studium von Vergleichen hilfreich: www.guenstiger.de, www. handy-tarife.at, www.idealo.at etc. Wo liegen die Grenzen? Smartphones haben auch Nachteile: Für ungeübte Anwender oder nach längeren Anwendungspausen kann die Vielzahl der Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten schnell verwirren und überfordern. Außerdem muss man gegenüber Einzelgeräten Abstriche machen: Kein Smartphone bietet beispielsweise die Aufnahmequalität und die fotografischen Möglichkeiten einer guten Digitalkamera. Winzige „virtuelle“ Tastaturen lassen nur die Eingabe kurzer Texte zu. Kleinformatige Displays erfordern häufiges Zoomen und Scrollen. Zudem sind Displays meist nicht hell genug, um sie auch im Sonnenlicht mühelos ablesen zu können. Die Akkus sind ein weiterer Schwachpunkt. Bei intensiver Nutzung des energiehungrigen Displays, der Mobilfunk-, Bluetooth-, WLAN-, GPS- oder Fotoleuchtenfunktion etc. halten sie einen vollen Arbeitstag häufig nicht durch. Nach 6 bis 10 Stunden Dauernutzung müssen die meisten Geräte wieder an die Steckdose. Davon abweichende Herstellerangaben sind irreführend, weil sie von einem praxisfernen Nutzungsprofil Mit über einer Milliarde weltweit verkauften Exemplaren stehen Smartphones inzwischen klar an der Spitze aller Mobilrechner. © Statista, IDC


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