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56 architektur FACHMAGAZIN Vertikale Mobilität Immer höher? Das anhaltende Wachstum der großen Metropolen ist nicht alleine auf die Länder der sogenannten zweiten oder dritten Welt beschränkt. Aktuelle Erhebungen in Europa und Nordamerika zeigen, dass auch dort die großen Ballungsräume deutlich Ein besonders schnelles Wachstum verzeichnen dabei die US-Metropolen mit mehr als einer Million Einwohnern – hier nimmt die Bevölkerung mit einer Wachstumsrate von 3,2% deutlich schneller zu, als der Durchschnitt der Vereinigten Staaten mit 2,4%. Bei mittelgroßen Städten mit Einwohnerzahlen zwischen 500.000 und einer Million liegt das Bevölkerungswachstum im Landesdurchschnitt, während die Bevölkerung in den kleinsten geografischen Einheiten des Landes durchschnittlich um gerade einmal 0,2% zunimmt. In mehr als der Hälfte dieser kleineren Städte und Gemeinden blieb die Bevölkerungszahl zwischen 2010 und 2013 unverändert oder schrumpfte sogar. Megacities Shanghai, São Paulo, Istanbul und Lagos sind nur einige Beispiele für Städte, die sich zu sogenannten „Megacities“ (mit einer Bevölkerung von zehn Millionen Menschen und mehr) entwickelt haben und eine Neudefinition der urbanen Landschaft erfordern. Bis 2020 wird China mit 121 Ballungsräumen mit jeweils mehr als einer Million Einwohnern auf dem ersten Platz liegen, gefolgt von Indien mit 58 und den USA mit 46 Ballungsräumen. Die Länder mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum liegen in Subsahara-Afrika, Süd- und Südostasien, im Nahen Osten und in Mittelamerika. schneller wachsen als kleinere Städte. Urbane Räume Während heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Räumen lebt, rechnet man bis 2050 mit einem weiteren Anstieg von 2,5 Milliarden Menschen in den Städten. Gebäudekonstruktionen mittlerer und großer Höhe gelten den rationell denkenden Ökonomen und Planern, als die wirtschaftlichste und umwelttechnisch effizienteste Lösung, um die rasant wachsende Stadtbevölkerung aufzunehmen. Diese Gebäude nehmen zudem weniger Platz in Anspruch. Sie ermöglichen ein zentralisiertes, intelligentes Energiemanagement und erhalten die Grünflächen der Stadt. Neben der stetig wachsenden Anzahl von Hochhäusern nimmt auch deren Höhe weiter zu. Auch wenn die Mittel und Methoden für den Bau höherer Gebäude vorhanden sind, bleibt die Funktionalität von Wolkenkratzern eingeschränkt, denn bislang sind die Möglichkeiten für den Transport von Menschen innerhalb dieser Gebäude begrenzt. Vertikale Mobilität Im Jahr 2000 betrug die durchschnittliche Höhe der 50 größten Gebäude der Welt noch 315 Meter, während 2013 ein Durchschnitt von 390 Meter erreicht wurde – ein Anstieg um 25% in nur einem Jahrzehnt. Zwischen 2000 und 2013 ist die Zahl der Gebäude mit einer Höhe von über 200 Metern um 318% von 261 auf 830 angestiegen. Allein 73 dieser Gebäude wurden 2013 fertiggestellt. 2014 sollen zwischen 65 und 90 Gebäude mit einer Höhe von über 200 Metern fertiggestellt worden sein, davon 13 Super-Wolkenkratzer mit einer Höhe von über 300 Metern. Auch hier sind die Schwellenländer ganz vorne mit dabei. Dubai ist hier vermutlich das prominenteste Beispiel mit dem durch die Medien bekannt gewordenen Burj Khalifa, aktuell dem höchsten Gebäude der Welt. © Reischer


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