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25 www.architektur-online.com Magazin Dress up your bathroom. www.conformbad.at Funktional bis ins kleinste Detail durchdachte Waschplatzlösungen im reizvollem Spannungsfeld zwischen zeitloser Ästhetik und angesagtem Retrochic. Klassische Korpus-Formen, erstklassige Materialien und hochwertige Keramik-Waschtische definieren Badmöbel, die sich in zurückhaltender Anmut in beinahe jede moderne Badarchitektur einzufügen vermögen. Und Ihnen Tag für Tag Freude bereiten. Made in Austria. Zu beziehen über den gut sortierten Sanitärfachhandel. NEW DESIGN AUSTRIAN BEA UTIF ULLY CRA FTED Neue Formen der Nostalgie. SER V ICE AT IT ’S BEST ! 9 TAGE LIEFERZEIT! Versandbereitstellung ab Klarheit der techn. Details Durch die Nähe zur Hauptstadt wurden früher in diesem Gebiet hauptsächlich Früchte und Gemüse für die Bewohner Teherans produziert und dorthin geliefert. Heute verdrängen Wohnblocks die Grünflächen und die Bevölkerungszahl wächst rapid an. Die Bewohner sind hauptsächlich zugezogene Arbeiter mit niedrigem Einkommen, deshalb gibt es auch hier jede Menge von Wohnungen, in denen nicht einmal die Belichtung den notwendigen Standards entspricht – aber sie sind billig und beliebt wegen ihrer Leistbarkeit. Das Projekt wurde dem Büro als Auftrag angeboten, als bereits zwei Geschosse errichtet waren und das Restbudget mehr als beschränkt. Es befindet sich auf einem quadratischen Grundstück mit 18 Meter Seitenlänge, drei Seiten sind von Nachbargebäuden begrenzt. Die einzige Seite für Sonne und natürliches Licht war der Süden zur Straße hin. Zwei Appartements pro Ebene waren an der Nordseite und zwei an der Südseite geplant. Die Architekten beschlossen, die Nordseite unverändert zu lassen und dafür an der Südseite die Qualität der Wohnungen so weit wie möglich zu verbessern und zu erhöhen. Aufgrund der budgetären Beschränkungen war das die einzige Möglichkeit und man verwendete auch ausschließlich örtliche Arbeitskräfte und ‚billige‘ Materialien wie Beton und Ziegel. Ein zweites Kriterium war die örtliche Baukultur und die Gewohnheiten der Bewohner: Üblicherweise werden die großen Balkone an den Wohnbauten ‚eingehaust‘, eventuell mit Glasbausteinen um den Einblick auf die Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wird zu verwehren, oder sie werden überhaupt nur als Lagerraum benutzt. Somit wird wieder das Eindringen von Sonnen- und Naturlicht ins Innere behindert. Um diese Gewohnheiten der Bewohner im Bezug auf die Nutzung ihrer Balkone zu respektieren, benutzten die Architekten Module aus Ziegeln um die Außenwände herzustellen, brachten in den Balkonen gleich die WCs und die Abstellräume unter und in den restlichen Fassadenflächen große, raumhohe Fenster um die Wohnungen mit Licht und Luft zu versorgen. So erhöhten sie den Platz und die Qualität der Innenräume, Geld, das bei der Konstruktion gespart wurde, floss in die Innenausstattung. Ein konstantes historisches Prinzip der iranischen Architektur ist der Detailreichtum der Ausführung und der Bezug zum Klima und zur Umgebung. Das Design der einzelnen, verwendeten Ziegelmodule basiert nun auf traditionellen iranischen, geometrischen Mustern. Die Bauarbeiter wurden in einigen Testreihen angelernt, um die Ausführungsqualität zu sichern. Die Ziegel bezog man aus einer nahe gelegenen Fabrik und reduzierte so Transportkosten und Umweltbelastungen, als Material für die Tragstruktur benutzte man Stahlbeton. Die Fassade präsentiert nun sowohl die iranische Ziegelarchitektur wie auch den Charakter eines Wohnbaus. Schlussendlich wurde damit auch dem weitverbreiteten Mythos, dass gute Architektur nur mit viel Geld zu erzielen ist, ein Kontrapunkt gesetzt.


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