112 architektur FACHMAGAZIN edv IR-Kompaktkameras: Thermografie 2 go! Kompakte Thermografie-Kameras im Smartphone- und Tablet-Format oder als IR-Kamera-Aufsatz werden auch für Planer immer interessanter. Was leisten sie und wo sind ihre Grenzen? Text: Marian Behaneck, Walter Riemenschneider Die Wärmebildtechnik wird immer leichter und portabler: Inzwischen gibt es auf Smartphones aufsteckbare IR-Kameraaufsätze oder IR-Kompaktkameras, die aussehen wie ein Smartphone oder Tablet. Damit hat man ein nützliches Analyse- oder Akquisewerkzeug in der Hemd-, Mantel- oder Hosentasche stets parat: Wärmebrücken an der Gebäudefassade lassen sich damit ebenso eindrucksvoll dem Hauseigentümer präsentieren, wie ungedämmte Leitungen, Leckagen, potenzielle Schimmelstellen oder undichte Stellen im Rahmen der Differenzdruck Messung (Blower-Door). Technische Neuerungen machen es möglich, dass die früher nur in gekühlten, koffergroßen Kisten erhältliche hochsensible Messtechnik jetzt sogar in ein streichholzschachtelgroßes Gehäuse passt. Die Miniaturisierung wurde unter anderem durch die Entwicklung ultrakompakter Infrarot Detektoren mit integrierter Optik und Abmessungen von nur wenigen Millimetern ermöglicht. Auch die Optik wurde kompakter: Während in hochwertigen IR-Kameras große, teure Germanium-Linsen mit fokussierbarer Optik verbaut sind, verfügen IR-Kameras der Einstiegsklasse meist nur über ein winziges Silizium-Objektiv mit fester Brennweite. Das erübrigt zwar eine Fokussierung auf das Objekt, mindert aber insgesamt die Bildschärfe. Leider nimmt mit dem Durchmesser der Infrarot-Optik auch die Bildqualität ab, denn je kleiner dieser ist, desto weniger Wärmeenergie gelangt durch die Optik auf den Detektor. Dass auch die Kamerapreise deutlich gesunken sind, lässt sich neben den erwähnten Einsparungen an der Technik auch durch hohe Produktionszahlen erklären. Einsteiger-Wärmebildkameras gibt es inzwischen schon für unter 500 Euro. Damit wird diese vielseitige Messtechnik endlich erschwinglich. Gleich Thermografie to go: aktuelle IR-Kompaktkameras passen inzwischen sogar in die Hemdtasche. © FLIR mehrere Anbieter bieten kompakte Einsteiger Modelle: Thermografie-Spezialist FLIR offeriert beispielsweise mit der C2 eine Einsteiger-Wärmebildkamera in der Größe eines Outdoor-Smartphones. Das flache, gummierte Gehäuse verfügt über ein großes Touch-Display, über das die Kamera per Fingertipp bedient wird. Der Fixfokus erübrigt das Scharfstellen, sodass man nur noch das Motiv anvisieren und auf den Auslöseknopf drücken muss. Ein zur herkömmlichen Pistolenform alternatives Gehäuse-Design hat auch Messgerätehersteller Trotec mit der AC080V gewählt. Die Wärmebildkamera im Tabletgehäuse verfügt ebenfalls über ein Touch-Display und zusätzlich über eine 8-Megapixel-Digitalkamera. Einen Infrarot Detektor von FLIR direkt in ein Rugged Smartphone hat CAT Phones verbaut. Das CAT S60 kann alles, was ein robustes Smartphone kann. Zusätzlich kann es aber auch Wärmebilder aufnehmen und anzeigen. Ein anderes Konzept verfolgen ultrakompakte IR-Kameraaufsätze. Das sind IR-Kameras ohne Display, die für die Wärmebildanzeige ein Smartphone oder Tablet nutzen. Beispiele dafür sind die FLIR ONE, die ThermApp von OPGAL oder die Thermal CompactPro von Seek (siehe auch Infokasten). Diese Aufsätze werden einfach auf ein Android- oder iOS Smartphone aufgesteckt und verwandeln es in Verbindung mit der entsprechenden App in eine Wärmebildkamera. Kompaktkameras im Vergleich Bei der Auswahl sollte man die wichtigsten Kamera-Parameter miteinander vergleichen. Dazu zählt zunächst die Detektorauflösung. Sie gibt an, in wie viele Pixel in X- und Y-Richtung der Detektor die von der Optik erfassten Daten auflösen kann. Sinnvoll sind Kameras mit einer Detektorauflö-
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