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47 www.architektur-online.com Bruno Gaudin Die Ausführung Unterstützt mit einer abschließenden Bewertung und Kalkulation wurde nach vier Jahren klar, dass der größte Teil der architektonischen Arbeit in der Reorganisation der Verteilungsströme liegen würde. Diese Aufgabe musste aber in einer Übereinstimmung mit gebauten Elementen, welche die Geo- und Topografie des Ortes ausmachten, stehen. Über die Jahrhunderte und/oder je nach Bedarf waren über 30, voneinander unabhängig existierende Stiegenhäuser entstanden. Die Großzahl hatte keine genuine räumliche Funktion, sondern war eher einer zufälligen Organisation von Raumfolgen zu verdanken, sie führten von einer Galerie zur nächsten, von einem Archiv in einen Lesesaal – ohne Schleusen oder Ähnlichem. Alles war unter dem ständigen Druck nach neuen Flächen entstanden. Bruno Gaudins Büro antwortete auf dieses fragmentierte System von Raumfolgen mit einer Serie von vertikalen Verteilersäulen, welche den Fluss vom Keller bis zur Attika in diesem ausge- Durchaus modernes, zeitgemäßes Design wechselt sich im Inneren der Bibliothek mit klassischen, strengen Rekonstruktionen ab. dehnten architektonischen “mille-feuille“ (französische Pâtisserie aus Blätterteig) ermöglicht. Diese neuen vertikalen Erschließungen, genauso wie die horizontalen Nord-Süd und Ost-West gerichteten, organisieren heute das technische Netzwerk ebenso wie den Strom der Benutzer und den einfachen Zugang zu den diversen Kollektionen. Solcherart sind Stiegen und Aufzüge jetzt in den Fugen und Zwischenräumen des Bauwerkes eingefügt – auch zwischen den Haupträumen – ohne die Einheit zu stören. Die großen zylindrischen Behälter mit ihren Stiegen spielen mit der Transparenz und der Lichtzufuhr der Lichtschächte und entsprechen gleichzeitig dem Sicherheitsupgrade der Architektur und der Verkehrswege.


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