47 www.architektur-online.com Werkbundsiedlung Wachgeküsst? Werkbundsiedlung / Wien / P.GOOD Architekten Fotos: P.GOOD, Peter Reischer, Adsy Bernart Namen wie Josef Frank, Ernst Lichtblau, Adolf Loos, Richard Neutra, Ernst Plischke, Gerrit Rietveld, Josef Hoffmann, Margarete Schütte-Lihotzky, Oskar Strnad, Clemens Holzmeister geben einen nur unvollständigen Eindruck der architektonischen Qualität und des Könnens, das für dieses Projekt versammelt wurde. Im Unterschied zu früheren Bauten stand bei der Wiener Werkbundsiedlung ‚Wirtschaftlichkeit auf engstem Raum‘ im Vordergrund. Es sollte ein ‚neues Wohnen‘ geschaffen werden. Die Häuser sind tatsächlich, gemessen an heute üblichen Raum- und Wohnungsgrößen, sehr klein. Sie vermitteln aber immer wieder - durch die für die frühe Moderne signifikante Funktionalität - höchste Ökonomie im Detail und durch geschickt gesetzte Ausblicke und Sichtbezüge Die 1932 eröffnete, unter der künstlerischen Leitung des Architekten Josef Frank in zwei Jahren erbaute Werkbundsiedlung im 13. Bezirk, Hietzing, befindet sich heute großteils im Eigentum der Wiener Stadtverwaltung. An den ursprünglich 70, heute 64 Einfamilienhäusern bauten 31 Architekten (darunter eine Architektin) aus dem In- und Ausland mit. Bei ihrer Eröffnung wurde sie mit großem Medienecho als ‚größte Bauausstellung Europas‘ bezeichnet. Selbst wenn man einen ‚echten‘ Wiener fragt, wo denn die Werkbundsiedlung zu finden sei – erhält man im besten Fall die Antwort: „Da irgendwo in Hietzing!“ Man sollte dieses Unwissen aber nicht als Ignoranz brandmarken, denn auch Architekturbeflissene wissen nicht so genau, wie man in dieses Juwel gelangen kann. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln – übrigens recht schwierig. Das liegt an der einzigartigen Lage der Siedlung am Rand des Wienerwaldes. Sie befand sich zur Zeit ihrer Errichtung, anfangs der 1930er Jahre, am westlichen Rand des verbauten Stadtgebiets südlich des Hügelzuges Girzenberg - Roter Berg, eines Ausläufers des Wienerwaldes. Inzwischen ist die Umgebung, meist mit von Rasenflächen umgebenen Ein- und Mehrfamilienhäusern, weitgehend verbaut worden; Girzenberg und Roter Berg wurden als Schutzgebiet großteils unverbaut erhalten. u eine erstaunliche Geräumigkeit. Veitingergasse 113, Architekt Wenzel
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