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87 www.architektur-online.com Licht vermeidung (speziell jene der Lokführer), Effizienz und Wartungsfreundlichkeit (für einen Leuchtentausch muss das betroffene Gleis komplett gesperrt und die Oberleitung spannungsfrei geschaltet werden), sowie die Einhaltung der technischen Spezifikationen bezüglich des Beleuchtungsniveaus. Eine zusätzliche Herausforderung waren in diesem Zusammenhang die großen Höhenunterschiede im Bereich des Wellendaches, da die Zahl der eingesetzten Optiken (und damit der Leuchtentypen) möglichst klein gehalten werden sollte. Es stellte sich aber schließlich heraus, dass die Wellenform an sich genau diese Ungleichmäßigkeit ausgleicht: Im hohen Dachbereich wird das Licht der Leuchten gebündelt, im niederen gleichsam gespreizt. Dadurch konnte nicht nur eine sehr hohe Gleichmäßigkeit der Beleuchtung am gesamten Bahnsteig erreicht werden, es war auch nur ein einziger Leuchtentyp erforderlich. Der Gestaltungsansatz als Perlenkette ließ auch die Investitionskosten sinken, da in Summe weniger Leuchten erforderlich waren, die Lichtaustrittsfläche nicht über die gesamte Länge ausgebildet werden muss und daher die Leuchtenanzahl deutlich geringer ist. Punktlandung Ein weiterer Faktor, welcher der LED zugutekam, ist deren präzise Lichtverteilung. Das Licht trifft wirklich nur auf die Flächen, auf die es auch wirklich treffen soll, und mittels Konstantlichtstromregelung kann über den ganzen Lebenszyklus die erforderliche Beleuchtungsstärke sehr genau eingehalten werden. So lag am Bahnsteig der gemessene Wert nur 4 lx über dem errechneten. Durch die neue Beleuchtung werden in diesem Bereich eine Energieeinsparung von mindestens 40 Prozent und eine CO2-Reduktion von etwas mehr als 50 Tonnen pro Jahr erreicht. Der Grazer Bahnhof war (nach mehreren Teststrecken auf einigen kleineren Bahnhöfen in Österreich) als Pilotprojekt für den Einsatz von LED-Leuchten in größerem Rahmen konzipiert. Doch die guten Erfahrungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Lichtqualität spielen sicherlich auch bei anderen Großprojekten eine Rolle hinsichtlich der Entscheidung für die LED. Zurzeit laufen noch die Umbauarbeiten an den verbleibenden Bahnsteigen, die bis spätestens Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Damit wird die komplette Beleuchtung erneuert sein und der Grazer Hauptbahnhof in neuem Licht erstrahlen.


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