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86 architektur FACHMAGAZIN Licht ÖBB goes LED Der Grazer Uhrturm bekommt ernsthafte Konkurrenz als Wahrzeichen der Stadt – die beeindruckende wellenförmige Bahnsteigüberdachung am Bahnhof Graz wurde im Rahmen des Infrastrukturprojektes vom Architekturbüro Zechner & Zechner entworfen und bereits großteils umgesetzt. Sie überspannt in Form von zwei großen, teils transluzenten Bögen und den anschließenden Standarddächern Bahnsteige, auf denen täglich rund 30.000 Bahnkunden abgefertigt werden. Text & Grafik: podpod design Fotos: Manfred Seidl Weil sich in der Planungsphase gerade die Beleuchtung als große Herausforderung erwies (sämtliche sicherheitstechnischen Anforderungen im Bahnsteigbereich waren mit Wartungsfreundlichkeit und einer visuell ansprechenden Erscheinung in Einklang zu bringen), wurde podpod design mit der Lichtplanung beauftragt, die schließlich zur Gratwanderung zwischen technischem Know-how und künstlerischem Feingefühl wurde. Das Licht war nämlich ursprünglich von den Architekten als durchgehendes Band angedacht, was sich jedoch in der Praxis als schwierig erwiesen hätte, weil in jedem Fall die Stöße zwischen den einzelnen außenraumtauglichen Leuchten diese Linie unterbrochen hätten. Auch die geometrische Freiform der Dachkonstruktion, mit Verwindung der Knickkante in Längs-, Quer- und vertikaler Richtung, hätte große Probleme mit einer mehrfach überlagerten Polygonalität mit sich gebracht. Wahl der Mittel Um möglichst objektiv an die Aufgabe heranzugehen, wurden verschiedene Technologien – konventionelle Leuchten wie auch LED-Leuchten – ins Wettrennen geschickt und im digitalen Modell Produkte von verschiedenen Herstellern verglichen. Erst mit einer neuen Generation der höchst energieeffizienten LEDgine-Module von Philips konnte der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde ein modulares Leuchtensystem entwickelt, das sich flexibel in verschiedene Rastermaße anpassen lässt. Durch die Standardisierung der Module bleibt die Austauschbarkeit der Leuchtmittel erhalten. Werden aufgrund der technischen Weiterentwicklung effizientere Module entwickelt, können diese ausgetauscht werden, ohne die ganze Leuchte zu ersetzen. Besonders wichtig war für die ÖBB aber neben der Wirtschaftlichkeit der Leuchten auch die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung. Weitere Voraussetzungen waren Blendungs


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