59 www.architektur-online.com Architekt Georg Reinberg schlossener Garderobe und WC. Ebenso das Elternschlafzimmer (mit angeschlossenem Bad und Garderobe) und ein Wohnbereich – er ist zweigeschossig und öffnet sich nach Süden zur Sonne hin. Von der Küche aus betritt man einen – im Sommer gänzlich öffenbaren – Wintergarten, der die Natur mit dem Wohnbereich verschmelzen lässt. Im Obergeschoss werden über eine Galerie die drei Kinderzimmer, ein Badezimmer und ein Arbeitsraum erschlossen. Im Kellergeschoss gibt es eine Sauna und ein Dampfbad, die beide (Tradition der Nordländer) für das tägliche Leben der Familie sehr wichtig sind. Diese Räume sind mit einem Ruheraum und einem Bereich für die Duschen verbunden (beide mit Tageslichtbeleuchtung). In diesem Teil des Hauses befinden sich auch ein großer Spielraum für die Kinder, Lagerräume und ein Technikraum. Das Gebäude erfüllt (mit Zertifikat) den Passivhausstandard und ist mit einer Lüftungswärmerückgewinnungsanlage ausgestattet. Die Architektur adaptiert das Passivhauskonzept für die nördliche Sonneneinstrahlung und dient als Musterbeispiel für Passiv- und Plusenergiegebäude in nördlichen Breiten. Es läuft zurzeit ein Monitoring zur Überprüfung und Evaluierung der Werte. Die sehr gute Wärmedämmung und die o. e. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimieren die thermischen Verluste. Da die passive Solarnutzung sehr viel zur winterlichen Beheizung beiträgt, ist die Südseite mit großen Fenstern zur flach einfallenden Sonne hin geöffnet. Dies hat auch damit zu tun, dass in diesem Klima bzw. bei dem hier in Estland gegebenem Sonnengang im Winter, Ost- und Westfenster (auch in Passivhausqualität) keine passiven Gewinne in der Winterperiode erzielen können. Trotz des nördlichen Klimas und der großzügigen Volumen im Gebäude (zweigeschossiger Wohnraum) konnten jedoch die Passivhausanforderungen erfüllt werden. Die Nettonutzfläche beträgt 305 m2, die äußere Oberfläche 864 m2 und das Volumen 1.586 m3, sodass sich ein AV (Außenfläche-Volumen) (1) Verhältnis von 0,544 für das Gebäude ergibt. u
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