117 www.architektur-online.com edv Gegenüber Taschenrechner, Tabellen und Formularen bieten Energieausweis-Programme viele Vorteile. © W. Riemenschneider schnelle Erfassung der kompletten Anlagentechnik für Heizung, Warmwasser und Lüftung unterstützen in der Regel Eingabeassistenten. Ausgegeben werden Ausweise und Nachweise für die verschiedenen Bundesländer in Form von Lang- und Kurzberichten auf dem Drucker oder digital als TXT-, RTF-, DOC- oder PDF-Datei. Da bauphysikalische Planungs- und Ausführungsfehler Bauschäden und hohe Folgekosten verursachen können, helfen Energieausweis-Programme, auch bauphysikalische Fehler zu vermeiden. So lassen sich U-Werte von Außenwandkonstruktionen ermitteln oder der Tauwasserausfall in der Außenwandkonstruktion anhand von Glaserdiagrammen darstellen. Über die Berechnungen von Temperaturverlauf und Wasserdampfdiffusion lassen sich Wand-Fensteranschlüsse an kritischen Stellen überprüfen und energetisch optimieren. Anhand auch für Laien verständlicher Grafiken können die Zusammenhänge dem Kunden anschaulich vermittelt und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Mit Hilfe von Berichtseditoren sollten sich komplette Beratungsberichte im eigenen Layout aus vorgegebenen und eigenen Textbausteinen, Formularen und Grafiken zusammenstellen und in ausführlicher Form für Fördermittelanträge, oder als kompakter Bericht zur Darstellung der wichtigsten Punkte für Bauherren, Investoren oder Mieter, ausgeben lassen. Bei den Softwarekosten gibt es große Unterschiede: Sie reichen von etwa 500 bis 2.500 Euro, je nach Leistungsumfang. Hinzu kommen Schulungs-, Support sowie Update-/Upgrade, respektive Wartungskosten. Einige Lösungen sind modular aufgebaut, was einen individuellen Zuschnitt ermöglicht. Worauf sollte man achten? Aus einfachen Energieausweis-Programmen sind mit der Zeit umfassende Lösungen für die Energieberatung, energetische Gebäudeoptimierung und -planung sowie für bauphysikalische Detailuntersuchungen geworden. Dennoch gibt es keine für jeden Einsatzzweck perfekte Software, denn jedes Programm hat seine Stärken und Schwächen. Unterschiede gibt es auch beim Bedienungskomfort, der Benutzerfreundlichkeit, den Bedienungsabläufen und so weiter. Bereits die Wahl des Anbieters ist wichtig, denn mit dem Softwarekauf bindet man sich im Hinblick auf den Support, auf Software-Updates/Upgra- des etc. auch an ihn: Seit wann gibt es ihn? Wie zeitnah wird die Software an neue Normen angepasst? Wie gut ist sein Support etc.? Elementar ist die Frage, für welche Gebäudearten (Wohnbau, Nichtwohnbau, Neubau, Altbau oder Hallengebäude etc.) und für welche Einsatzbereiche die Software geeignet ist: für das Ausstellen von Energieausweisen, für die Beratung, die energetische Optimierung bzw. Planung von Gebäuden oder für bauphysikalische Untersuchungen. Wichtig sind natürlich auch die von der Software berücksichtigten Regelwerke, allen voran die OIB Richtlinie 6 (respektive für Deutschland die EnEV 2014). Die meisten deutschsprachigen Programme orientieren sich an den Standards EnEV 2014, DIN V 4108-6, DIN Erfasst werden Projekt-, Gebäude- und Anlagendaten über selbsterklärende Dialogfenster. © Hottgenroth/ETU Basis aller Berechnungen sind auf Grundlage umfangreicher Bauteil Datenbanken erstellte Bauteildefinitionen. © BuildDesk Österreich Wird es komplizierter, lassen sich Gebäudegeometrien per 2,5D oder 3D-Hüllflächeneditor erfassen, respektive zonieren. © KERN Ingenieurkonzepte In CAD-Programme integrierte Lösungen bieten neben der direkten Geometrieübernahme den Vorteil der parallelen energetischen Berechnung. © ESS EDV-Software-Service
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