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edv nungseinrichtungen technischer Anlagen sowie gegebenenfalls brand-, explosions- oder anderweitig gefährdete Räume enthalten. Zur schnellen Orientierung muss der Plan bezogen auf den aktuellen Standort orientiert und darin der Standort des Betrachters markiert werden. Enthält ein Flucht- und Rettungsplan nur ein Teil aller Grundrisse des Gebäudes, muss eine Übersichtsskizze die Lage im Gesamtkomplex zeigen. Flucht- und Rettungspläne sind an gut sichtbaren Stellen in der Nähe von Gebäudeaus- oder Gebäudeeingängen, im Flurbereich in Treppenhausnähe etc. anzubringen. Bei Stromausfall müssen nachleuchtende Farben oder eine Notbeleuchtung die Lesbarkeit des Planes gewährleisten. Flucht- und Rettungspläne Schritt für Schritt So unterschiedlich Software für die Flucht- und Rettungsplanung auch ist, die prinzipielle Vorgehensweise ist ähnlich: Zunächst wird der Gebäudegrundriss entweder mit den Zeichen- und Konstruktionswerkzeugen des Programms (Wände, Türen, Fenster, Treppen etc.) gezeichnet oder es wird ein vorhandener Grundriss per DXF-/ DWG-Schnittstelle importiert, und - auf den späteren Planstandort bezogen - korrekt ausgerichtet. Teilweise können auch gescannte Grundrisse als Zeichenvorlage eingelesen werden. Allerdings müssen Räume bzw. Flächen dann ‚nachgezeichnet‘ werden, was teilweise auch für importierte DXF-/DWG-Pläne gilt. Danach werden die Fluchtwege gekennzeichnet. Da ‚transparente‘ Farben verwendet werden, bleiben auch darunter liegende Planinformationen erkennbar. Aus einer übersichtlich strukturierten, individuell erweiterbaren Bibliothek für Rettungs- und Brandschutzzeichen werden danach die entsprechenden Symbole entnommen und in den Plan eingefügt. Automatismen achten dabei darauf, dass die Symbole stets die zum gewählten Maßstab passende Größe haben und immer aufrecht stehen. Abschließend werden automatisch oder manuell erstellte Planlegenden und Verhaltenstafeln eingefügt. Ergänzt wird das Ganze durch einen Übersichtsplan, einen Planstempel, ein Firmenlogo, einen Planrahmen etc. Automatismen und Programm-‘Assistenten‘ rationalisieren die Planerstellung. So können Flächen, die etwa ein Treppenhaus markieren, per Konturverfolgung automatisch definiert werden. Auch die Planlegenden-Generierung wird vereinfacht: Entweder können vorbereitete, fertig beschriftete Standard-Legenden in den Plan eingefügt und anschließend dem aktuellen Plan entsprechend individuell angepasst werden, oder alle im Plan eingefügten Symbole werden in einer automatisch generierten Planlegende berücksichtigt. Das spart Zeit und vermeidet Fehlerquellen. Der fertige Plan kann zur Korrektur auf im Büro vorhandenen Windows-Druckern ausgegeben werden. Mit der Druckausgabe für den Planaushang sollte allerdings ein professioneller Druckereibetrieb oder ein Online- Druckservice beauftragt werden, was per PDF-Standardformat meist reibungslos funktioniert. Dieser gibt die Pläne mit lichtbeständiger Druckfarbe auf verzugsfreiem Material (laminiertes Papier oder Folie) aus und rahmt diese. Auch nach der Aufstellung müssen Flucht- und Rettungspläne überprüft und wenn nötig aktualisiert werden. Das kann bereits dann der Fall sein, wenn sich ein Feuerlöscher-Standort ändert. Die Programme im Überblick Rund zehn Programme für die Erstellung von Flucht- und Rettungsplänen konkurrieren untereinander. Konzipiert sind die Programme für Brandschutz- und Sicherheitsbeauftragte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Brandschutzfachleute, Architektur- und Ingenieurbüros, Gutachter, Feuerwehren, Bau- und Ordnungsämter, Gebäudebetreiber, Facility Manager etc. Die Programmpreise liegen zwischen 250 und über 2.500 Euro, wobei bei modularen CAD-Aufsätzen wie z. B. DDS-FR oder ViCADo.flucht+rettung die Kosten für das jeweilige CAD-Programm hinzukommen. Die folgende Kurzvorstellung aktueller Programme erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da die meisten Programme für deutsche Verhältnisse entwickelt wurden, sollte man vor der Auswahl klären, ob auch österreichische Regelwerke (ÖNORM F 2031 und TRVB O 121) berücksichtigt werden. DDS-FR (www.ddsv.de) ist ein Erweiterungsmodul der TGA-Software DDS-CAD für den Entwurf von Flucht-, Rettungs sowie Feuerwehr- und Brandschutzplänen gemäß aktueller DIN ISO 23601. Das Programm Feuerwehr-, Flucht- und Rettungspläne (www.weka.de) kommt ohne CAD-Basissoftware aus, denn es enthält einen eigenständigen Zeichnungseditor, inklusive einer Symbol-Bibliothek . Ein DXF-/ DWG-Import von bereits vorhandenen Plänen ist bis einschließlich AutoCAD 2010 möglich. Auch das Programm Fluchtplan 2014 (www.vordruckverlag.de) enthält einen eigenen Zeichnungseditor inklusive DXF/DWG-Import und kompletter Symbolik, um Flucht- und Rettungspläne sowie Feuerwehrpläne normgerecht und mehrsprachig 3 4 5 6


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