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Architektur_Fachmagazin_414

ÖFFENTLICHE BAUTEN 66 Die exponierte Lage - mitten auf einer planen Grünfläche - schuf jedoch Probleme für die Akustik. Dem wirkte Architekt Valentiny entgegen, indem er die Wände des Auditoriums wölbte, um eine Verstärkung der Töne zu erreichen. Mit dieser Geometrie wird der naheliegende Canyon, der ursprünglich als Spielstätte geplant war, quasi nachgebaut. Zwei übereinanderliegende Spielstätten garantieren überdies bei Regen die Sicherheit einer professionellen Darbietung. Beide Aufführungsräume fassen je 1.100 Personen. Holz wurde ausschließlich zur Verkleidung der unteren Bühne, der Bar und des Korridors des Facility-Gebäudes verwendet, da es im Sinne seiner Haptik und Materialbeschaffenheit im Kontrast zum Spritzbeton steht. Somit unterstreicht die Materialwahl die gewünschte rurale Atmosphäre des Ensembles. Auch die technische Ausstattung wurde auf ein Minimum reduziert. Die untere Bühne des Mozarteum Brasileiro wird durch die natürliche Die Betonskulptur fügt sich in die Landschaft ein, trotzdem behält sie ihre eigenständige, objekthafte Kraft. Belüftung der dreieckigen Einschnitte temperiert. Beide Bühnen sind mit einem hydraulischen Lastenaufzug miteinander verbunden, um die Logistik und den Transport der Musikinstrumente zu gewährleisten. Einzig in den geschlossenen Proberäumen des Facility-Gebäudes kommt es zum Einsatz einer Klimaanlage. Das danebenstehende Wirtschaftsgebäude mit acht Probe- und Tagungsräumen, einer offenen Bar und Sanitäreinrichtungen für die Besucher, nimmt die Formensprache der dreieckigen Öffnungen auf, nur sind seine Außenwände nicht bombiert. Einige der Öffnungen sind mit großen Bronzetafeln der berühmten brasilianischen Künstlerin Maria Bonomi versehen. Diese Skulpturen beziehen sich sowohl auf die lokale Kultur, wie auch auf die eindrucksvolle Küstenlandschaft und die Geburt der brasilianischen Nation, sagt der Künstler. (rp)


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