ÖFFENTLICHE BAUTEN 44 Das Volumen des Körpers und sein Design vermitteln zwischen den Skyscrapern im Hintergrund und der völlig ebenen Fläche der Gedenkstätte. Die Außenhaut stellt eine Mischung aus Transparenz, Reflexion, und gestreiften Oberflächen dar - sie erregt durch ihre Gestaltung die Aufmerksamkeit der Passanten und führt dazu, dass sie durch die Glasscheiben ins Innere blicken wollen. Gleichzeitig spiegelt sie die Umgebung. Gelingt doch ein Blick ins Innere, sieht man ein Paar Stahlsäulen, verrostet und beschädigt - Überreste der zerstörten Twintower. Obwohl sie nicht mehr am Originalort stehen, ist es doch durch ihre Ästhetik eine zwar stumme, aber erschütternde Geste. Das Bauwerk entspricht natürlich den Richtlinien der Nachhaltigkeit: Optimierter, minimaler Energieverbrauch, Tageslicht von oben, Grauwasserwiederverwendung, schadstofffreie und aus lokalen Quellen stammende Materialien sind selbstverständlich und führen zu einer angestrebten LEED Zertifizierung in Gold. Auch die Wahl der Materialien entspricht ganz dem eher kontemplativen, besinnlichen Inhalt der Architektur. Die Planer verwendeten für die Fußböden im Innenraum Esche Stabparkett, für Wände und Decken ebenfalls Paneele aus Esche, ferner polierten Beton und Kunstharz an den Wänden. Außen kamen rostfreier Stahl und Isolierglas zum Einsatz. Einmal ins Innere gelangt, überblickt der Besucher das Atrium und beginnt die physische und mentale Transition in die Welt unter dem Erdboden - der Weg hinunter in das 9/11 Museum. (rp) Die verbeulten, von Rost überzogenen Säulen der ehemaligen Twintowers sprechen eine deutliche Sprache.
Architektur_Fachmagazin_414
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