edv Bautagebuch-Software: Wer schreibt, der bleibt Text: Marian Behaneck Die Dokumentation von Baustellenaktivitäten ist aufwendig und mühsam. Doch sie kann Rechtsstreitigkeiten verhindern und im Notfall als Beweismittel dienen. Bautagebuch 112 Software minimiert den Aufwand und steigert die Rechtssicherheit des Planers. wiederkehrende Prozesse dokumentiert werden müssen. Vielen ist aber nicht bewusst, welche Nachteile eine fehlende oder lückenhafte Dokumentation von Baustellenaktivitäten hat. Hierzulande besteht zwar keine Verpflichtung zur Führung eines Bautagebuchs, respektive Baubuches. Gleichwohl werden in Bauverträgen besondere Dokumentationspflichten regelmäßig zum Vertragsbestandteil gemacht. Detaillierte vertragliche Vorgaben zur Führung von Baubüchern durch den Auftraggeber, bzw. von Bautagesberichten des Auftragnehmers enthält die ÖNORM B 2110. In Deutschland ist das Führen eines Bautagebuchs laut Honorarordnung (HOAI) dagegen eine Grundleistung und damit eine Hauptpflicht bauleitender Architekten und Ingenieure. Diese Pflicht wird aus Zeit- oder anderen Gründen häufig vernachlässigt. Erleidet der Auftraggeber dadurch einen Nachteil, weil er beispielsweise im Streitfall Schadenersatzansprüche gegenüber einem Unternehmer nicht durchsetzen kann, ist der Planer unter Umständen gewährleistungspflichtig und der Bauherr kann das Honorar mindern. Baustellenaktivitäten multimedial dokumentieren Im Bautagebuch werden im Wesentlichen Leistungen, Lieferungen und Tätigkeiten der verschiedenen Unternehmer sowie die jeweiligen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle dokumentiert. Eingetragen werden beispielsweise anwesende Firmen, ausgeführte Arbeiten, Materialeingänge, Mängel, Behinderungen, Nachträge und Änderungen, Ergebnisse von Baubesprechungen, Prüfungen und Messungen, besondere Vorkommnisse, Witterungsverhältnisse (Bewölkung, Niederschlag, Temperatur, Wind etc.) und anderes mehr. Damit ist das Bautagebuch eine wichtige 1 Schluss mit der Zettelwirtschaft: Mobile Bautagebuch-Software verspricht Abhilfe bei der Erfassung und Zuordnung von Baustellendaten. © Gripsware/Collage Autor 2 Aufzeichnungen, Baustellenfotos und andere Unterlagen müssen Projekten, Gewerken und Aufträgen möglichst zeitnah zugeordnet werden. © Panasonic/Collage Autor 3 Strukturierte Abfragen, Vorlagen und Automatismen unterstützen den Planer beim Verfassen von Bautagebüchern. © Vordruckverlag Weise 4 Haftungsrisiken minimieren: am PC erfasste Bautagebuch-Berichte … © BauProCheck/ADS 5 … sind wichtige Unterlagen zur rechtlichen und fachlichen Beurteilung des Baugeschehens, die deshalb sorgfältig aufbewahrt werden sollten. ©BauProCheck/ADS Wann war die Firma Moser zum letzten Mal auf der Baustelle? Mit wie vielen Handwerkern? An welchen Tagen verhinderte Schlechtwetter die Bauausführung? Wie lange wurde am Gewerk gearbeitet? Diese und weitere Fragen beantworten Bautagebücher. Wer sie jedoch konventionell führt, braucht länger: Müssen auf der Baustelle erstellte Papier- oder Sprachaufzeichnungen später im Büro digital erfasst und Projekten manuell zugeordnet werden, hat man nicht nur mehr Arbeit. Man macht auch Fehler – insbesondere dann, wenn man Informationen nicht zeitnah auswertet und zuordnet. Dann werden wichtige Details nicht dokumentiert, mündliche Absprachen vergessen und anderes mehr. Mobile Bautagebuchsoftware verspricht Abhilfe. Sie unterstützt den Planer durch strukturierte Abfragen, Vorlagen und Automatismen sowie durch die gleichzeitige Erfassung und Zuordnung von Informationen. Keiner mag sie, jeder braucht sie Bautagebücher sind unbeliebt, weil der Aufwand hoch und der Nutzen nicht unmittelbar erkennbar ist. Sie werden häufig als lästig empfunden, weil immer 1 2 3
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