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Architektur Fachmagazin April, Mai 2014

WOHNRAUM 78 vom Norden her die beiden Trakte mit jeweils 19 bzw. 20 Wohneinheiten, der Eingang liegt an der Reimmichlgasse. Direkt neben dem Eingang liegt ein Kinderspielraum mit Kinderspielplatz. Die Garageneinfahrt erfolgt von der Reimmichlgasse und liegt am Nordrand des Grundstückes und auf dieser Ebene findet man einen Jugendraum mit Tageslicht und direktem Ausgang in den Garten. Je ein, sich um ein Oberlichtauge aufweitender, von Norden und oben belichteter Gang erschließt die Geschosswohnungen im Erd- und den Obergeschossen, die Maisonettewohnungen und das quer gelüftete Penthouse werden vom 2. Obergeschoss aus erschlossen. Durch die gelungene Baukörpermodellierung bilden sich äußerst intime Außenbereiche mit individuellen Freiflächen für alle(!) Wohnungen: Im Erdgeschoss erfolgt dies mit Gärten, in den Obergeschossen mittels Loggien, Balkone und Terrassen. Sämtliche Wohnungen sind Ost-West und zusätzlich teilweise südorientiert. Die Trennwände im Innenhof sind aus Sichtbeton mit unregelmäßigen Löchern, samt darin eingehängten Edelstahl Pflanzregalen, weitere Zonierungen aus Hecken mit Hainbuche. Vor dem Jugendraum war ein in Wellenform hochgezogener Holzbelag bis zum Straßenniveau geplant - dieser ist bedauerlicherweise dem Rotstift zum Opfer gefallen. Alle Dächer und Natürliches Licht in den Erschließungen sorgt für eine Stromersparnis bei den Betriebskosten. nicht begehbaren Terrassen sind mit verschiedenen Sedumarten extensiv begrünt. Die beiden - das U umschließenden - Baukörper sind in einem hellen Grau gehalten, die Holz-Alufenster sind außen ebenfalls grau, in den Erschließungsräumen ist jeweils eine Wand in kräftiger rot-orange Färbung gestaltet. Durch die Terrassierung der Anlage haben alle Räume Beziehung zu den außen liegenden Freiräumen. Ca 70% der Wohnungen sind quer gelüftet, es gibt keine nordorientierten Aufenthaltsräume und Schallschutzfenster zur Simmeringer Hauptstraße. 38% der Grundstücksfläche blieben unverbaut und dienen zur Versickerung des Regenwassers auf Eigengrund. Fotovoltaikkollektoren mit einer Fläche von 42 m2 am Dach liefern den Strom für die allgemeine Beleuchtung und der Überschuss wird ins Netz eingespeist. Die Gebäude haben Niedrigenergiestandard und werden so einen geringeren Heizwärme- und Kühlungsbedarf haben. Einzelwasserzähler und Wasserspararmaturen tragen weiters dazu bei, die Energie- und Wasserkosten zu reduzieren. Durch natürlich belichtete und belüftete Erschließungsflächen (Gänge und Garage) senken sich die Beleuchtungskosten und zusätzlich ermöglicht es ein ausgeklügeltes Konzept der Brandabschnitte, ohne Brandschutzverglasung an den Fassaden auszukommen. (rp)


Architektur Fachmagazin April, Mai 2014
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