Produktionshallen aus Beton
Beton statt Naturstein.
Bei der Erweiterung von bestehenden Produktionshallen für einen Betrieb für Naturstein-Verarbeitung sowie die Ergänzung um ein Lagerplatz-Ensemble ließen sich die Architekten gerner°gerner plus – ermutigt vom Bauherrn – von der Ausdruckskraft des Materials Beton inspirieren und setzen mit einem spannungsreichen räumlichen Komplex einen wohltuenden Akzent im suburbanen Industrieviertel Niederösterreichs.
Ein kompakter, 120 Meter langer Baukörper, eine Box mit davor platzierten halb offenen und geschlossenen Lagerplätzen bestimmen das Ensemble. Nicht die große Geste spricht hier, sondern die Differenziertheit durch – im Bereich der Büros – verglaste Rücksprünge, die durch schwarze Holzfassungen in Form gebrachte Proportionalität der Sektionaltore – und vor allem die Rhythmisierung der Fassade durch die Betonplatten im Querformat.
Die Präzision des teilweise zweigeschossigen Bauwerks ist der Funktionalität geschuldet. Für die notwendigen zusätzlichen Lagerflächen war vor allem eine „aufgeräumte Optik“ wichtig. Diese fanden in zur Box kontrastreichen, ganz andersgearteten Räumlichkeiten Platz: Hart an der angrenzenden Bahnstraße liegend, reihen sich größenmäßig differenzierte Volumina aneinander, die das trapezförmige Grundstück nachzeichnen.
Das Kernstück – eine Lagerhalle in Kombination mit einem halb offenen Lagerplatz – kippt ihr Dach über einem angeschrägten Oberlicht gegen den Himmel und verschanzt den Lagerplatz hinter einer korrespondierend angeschrägten Sichtschutzmauer. Innerhalb des Firmengeländes ergeben sich so auf- und absteigende Kanten und Linien, zum suburbanen Umfeld aus Gewerbebauten und Feldern bilden die skulpturalen Lagerboxen schützende Wände. Beim Lagerplatz-Ensemble nahm man die steinmetzmäßige Bearbeitung der Betonflächen durch Stocken vor – eine Behandlung der Oberflächen durch Elektrooder-Drucklufthammer, die für den grobkörnigen und matten Effekt verantwortlich ist.
Fotos: ©Matthias Raiger
Kategorie: News