Nachhaltige Stadt- & Immobilienentwicklung: Experten diskutieren Lösungen
Nachhaltige Stadtplanung und ressourcenschonende Transformation bestehender Quartiere standen im Mittelpunkt des exklusiven WICONA Events „Zukunft bauen“, das am 6. und 7. März 2025 im John & Will Silo Hotel auf der Überseeinsel in Bremen stattfand. Projektentwickler, Immobilienfinanzierer, Architekten, Fassadenplaner und Metallbau-Experten diskutierten hier zentrale Zukunftsfragen der Branche.
Beeindruckender Tagungsort: Das John & Will Silo Hotel war viele Jahrzehnte lang der Getreidesilo von Kellogg’s und wurde umfangreich saniert und zukunftsgerecht umgenutzt – hier wird aus einer Transformations-Vision gebaute Realität.
Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft als Strategie
Christian Mettlach, Senior Business Communications Manager bei WICONA, eröffnete die Veranstaltung mit der Vision des Unternehmens: die Bau- und Immobilienbranche durch konsequente Dekarbonisierung und zirkuläre Bauweisen nachhaltiger zu gestalten. Philipp Müller, Senior Sustainability Specialist bei WICONA, betonte: „Wir machen aus den Fassaden von gestern die Gebäudehüllen von heute und schließen den Kreislauf.“ Ein Beispiel dafür ist das Pilotprojekt der Fassadenrevitalisierung bei Christoph Lenderoth in Bremen, bei dem eine Aluminium-/Glas-Fassade zurückgebaut, recycelt und wieder montiert wurde.
Stadtentwicklung in Bremen: Transformation mit Bestand
Im ersten Veranstaltungsteil stand die nachhaltige Stadtentwicklung Bremens im Fokus. Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin Stadtentwicklung, unterstrich die Bedeutung des Erhalts bestehender Strukturen als elementaren Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Ein herausragendes Beispiel ist die Überseeinsel Bremen, ein ehemaliges Kellogg’s-Gelände, das heute als eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte Europas gilt. Prof. Andreas Quednau, Stadtplaner und Mitbegründer von SMAQ Architektur und Stadt, erläuterte die Entwicklung des Quartiers von der Bestandsanalyse bis zur Umsetzung neuer Wohn- und Arbeitsformen. Investor Dr. Klaus Meier betonte die Schlüsselprinzipien für die Quartiersentwicklung: Bestandserhalt, maximale Begrünung, autofreie Zonen und ein vielseitiger Nutzungsmix.
Dr. Klaus Meier, Investor und Geschäftsführer der Überseeinsel, schilderte eindrucksvoll und kurzweilig seine Planungen für das riesige städtebauliche Transformationsprojekt auf dem ehemaligen Kellogg-Areal am Bremer Hafen.
Zirkuläre Konzepte und nachhaltige Finanzierungsmodelle
Der zweite Teil widmete sich konkreten Transformationsprojekten und ihren Finanzierungsmöglichkeiten. Peter Berner, Partner bei ASTOC Architects and Planners, stellte innovative Projekte wie die Umwandlung eines Parkhauses in den Köln Arcaden in Wohnraum oder die Revitalisierung des Blautal-Centers in Ulm vor. Ingo Martin von der Deutschen Hypo – NORD/LB Real Estate gab Einblicke in nachhaltige Finanzierungsstrategien und regulatorische Anforderungen wie ESG-Kriterien und die EU-Taxonomie.
Abschließend hielt Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer von Madaster Germany, ein leidenschaftliches Plädoyer für zirkuläres Bauen: „Der Bestand ist unser Rohstofflager. Wir müssen Materialien wiederverwenden und bereits bei der Planung auf Demontierbarkeit und Recyclingfähigkeit achten.“
Die exklusive Architekturführung bot den Teilnehmern eindrucksvolle Einblicke in die Transformation und Neugestaltung des Stadtquartiers Überseeinsel.
Netzwerken und Architektur hautnah erleben
Das Event bot neben Vorträgen auch Raum für intensiven Austausch. Beim Networking in der „Dachstuuv“ des Hotels mit Blick über Bremen konnten sich die Teilnehmer weiter vernetzen. Am Folgetag rundete eine exklusive Architekturführung über die Überseeinsel das Event ab, bei der die Chancen und Herausforderungen der Quartiersentwicklung hautnah erlebbar wurden.
Fotos: Mediashots / WICONA
Kategorie: News, Veranstaltungen