Beton & Zement Jahresrückblick 2020

26. Dezember 2020 Mehr

Concrete Student Trophy 2020

Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, VÖZ, hat in Zusammenarbeit mit den Technischen Universitäten Österreichs vor 15 Jahren die Concrete Student Trophy ins Leben gerufen. Ziel des jedes Jahr mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Wettbewerbs ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Architektur und Bauingenieurwesen bereits während der Ausbildung zu fördern. Das Thema des Studentenwettbewerbs 2020 war ein Hochhaus mit Begrünung, gefragt war ein Vorentwurf für das Baufeld H5 in der Seestadt Aspern, direkt am See. Die Jury, unter dem Vorsitz von Architektin Silja Tillner, prämierte sieben Projekte aus 15 Einreichungen.

 

Concrete Student Trophy 2020 Siegerprojekt Capa Verde

 

Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ, zeigt sich von den Entwürfen begeistert: „Keine einfache Aufgabe und so vielfältige Antworten. Erfreulich ist vor allem, dass die Studierenden mit Themen wie Klimaschutz und Ressourcenschonung offensichtlich bereits ganz selbstverständlich umgehen. Ich sehe aber ebenso den Gewinn durch das interdisziplinäre Tüfteln – nahezu alle Vorschläge sind gut realisierbar.“ Auch für die Jury waren der Wettbewerb und die höchst unterschiedlichen Ansätze ein Erlebnis. Silja Tillner zum Siegerprojekt „Capa Verde“ von der TU Graz: „Das Projekt löst die komplexe Aufgabenstellung auf eine sehr einfache und plausible Art und Weise. Die Verbindung von Architektur und Begrünung ist sehr gut gelungen. Sehr spannend und innovativ ist die Lösung mit Öffnungen in den auskragenden Scheiben zur Unterbringung größerer Bäume. Fassadengliederung und Begrünung vermindern zudem die Auswirkungen sommerlicher Überhitzung und verbessern durch die Rauigkeit die Aufenthaltsqualität der wohnraumbezogenen Freiräume.“

 

Concrete Student Trophy 2020 Siegerprojekt Capa Verde

Erster Platz „Capa Verde“ (TU Graz)
Auszug aus der Jurybegründung: Das Gebäude fügt sich städtebaulich unaufdringlich, jedoch sehr elegant in die prominente Lage am See ein und wirkt als attraktiver Wohnturm überzeugend. Preisgeld: 3.000 Euro

 

Zweiter Platz „Living Tetris“ (TU Wien)
Auszug aus der Jurybegründung: Beeindruckend sind die ausführlichen Überlegungen zum vielfältigen Begrünungskonzept. Die Begrünung an der tragenden Konstruktion ist, insbesondere durch Unterstützung der tragenden Wirkung, günstig realisierbar. Das Team erhielt ein Preisgeld von 2.500 Euro.

 

Dritter Platz „Ein Familienhaus“ (TU Wien)
Auszug aus der Jurybegründung: Die Jury lobt explizit die professionelle Präsentation sowie die erkennbar schlüssige Zusammenarbeit des Projektteams. Das Konzept entspricht dem Trend des allgemeinen Wunsches nach einem Haus mit Garten, gelöst als bauplatzsparender Ansatz. Preisgeld: 2.000 Euro

 

Vierter Platz „Grüne Spirale“ (TU Wien)
Auszug aus der Jurybegründung: Bestechende Idee der Spirale von geschossweise versetzten und mittels Treppen miteinander verbundenen Freiräumen. Durch das Andocken dieser Freiflächen an die Stiegenhäuser erhalten diese eine – gerade in Hochhäusern wichtige – zusätzliche Qualität (Belichtung, Ausblick) und Erweiterung mit gemeinschaftlich nutzbaren Flächen. Preisgeld: 1.500 Euro

 

Eine Anerkennung, dotiert mit jeweils 1.000 Euro, erhielten die Projekte „Concrete Jungle – die vertikale Stadt“ (TU Wien), „climbing curtain“ (TU Wien) und „Green Lakeview Tower“ (TU Graz).

www.zement.at/concretestudenttrophy

 

 

Ziele und Meilensteine der österreichischen Zementindustrie

Klimaneutral bis 2050 – so lautet das Ziel der europäischen Zementindustrie, das sich zu 100 Prozent mit dem der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) deckt. Als Beitrag zur Umsetzung des „European Green Deal“ hat die europäische Zementindustrie eine Roadmap mit konkreten Zielen und Handlungsoptionen vorgelegt. „Wir wollen bis 2050 die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette von Zement und Beton auf null reduzieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir das schaffen“, erklärt Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der VÖZ. Bis 2030 sollen bereits 40 Prozent der CO2-Emissionen in der Wertschöpfungskette eingespart werden.

Vorbild Österreich 400 Mio. Euro investierte die österreichische Zementindustrie in den vergangenen zehn Jahren in den Umwelt- und Klimaschutz. Damit ist die Branche zweifacher Weltmeister: „Wir emittieren bei der Herstellung am wenigsten CO2 pro Tonne Zement. Und im weltweiten Vergleich haben wir in Österreich den Einsatz von Kohle, Öl und Gas am meisten zurückgedrängt: Mit etwa 80 Prozent Ersatzbrennstoffen führen wir das internationale Ranking mit Abstand an. Und drittens haben wir einen niedrigen Klinkeranteil von knapp 69 Prozent in unserem Zement – denn das Brennen des Zementklinkers ist ja der Prozessschritt, bei dem das CO2 anfällt“, so Rudolf Zrost. Österreich ist international ein Vorbild, bestätigt auch Sebastian Spaun, VÖZ-Geschäftsführer: „Wir haben einen weiteren bedeutenden Vorsprung, um den uns andere beneiden: Wir haben in Österreich mit den Zyklonvorwärmeöfen die neueste Technologie flächendeckend im Einsatz, mit der wir die entstehende Abwärme konsequent nutzen.“ Im aktuellen Online-Jahresbericht werden Zahlen, Daten und Fakten zur Leistung der österreichischen Zementindustrie präsentiert.

 


Sebastian Spaun, VÖZ-Geschäftsführer & Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der VÖZ

 

Österreichische Zementindustrie – Bilanz 2019 und Ausblick Die österreichische Zementindustrie erzielte im Jahr 2019 bei einem leichten Rückgang der Produktion ein Plus im Umsatz: Die acht Zementwerke in Österreich produzierten 2019 mit 5,23 Mio. Tonnen Zement um 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Jahresumsatz erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 445,1 Mio. Euro. Stolz sind Zrost und Spaun auf die anhaltend hohen Investitionen der Zementwerke: Die Anlageinvestitionen sind 2019 ausgehend vom hohen Vorjahrsniveau noch einmal um fast fünf Prozent gestiegen und betrugen 75,2 Mio. Euro, wiederum ein historischer Höchststand. Das Investment in Klima- und Umweltschutzmaßnahmen ist mit 33,8 Mio. Euro auf anhaltend hohem Niveau. „Die österreichische Zementindustrie ist in puncto Umweltschutzmaßnahmen und niedrigste Emissionen international nach wie vor die unangefochtene Nummer 1“, so Zrost.

Die absoluten CO2-Emissionen sind um 2,8 Prozent zurückgegangen. Das erste Halbjahr 2020 war für die heimische Zementindustrie turbulent: Durch das Coronavirus wurden von einem Tag auf den anderen alle Baustellen – und damit auch die Zementproduktion – gestoppt. Mittlerweile zeigt sich die Branche jedoch wieder optimistisch, begonnene Projekte werden fortgeführt. „Wir freuen uns über die Investitionsbereitschaft in den Infrastrukturbereich, jedoch macht uns die angespannte Budgetsituation von Ländern und Gemeinden Sorge“, meint Spaun.

In puncto Klimaschutz braucht es Weitsicht und visionäre Ansätze: „Ganz oben auf der Agenda stehen Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, hier kann unsere Branche viel beitragen. Unsere Produkte müssen auch so intelligent und effizient wie möglich eingesetzt werden. Heizen und Kühlen durch thermisch aktivierte Bauteile ist beispielsweise längst in der Baubranche angekommen und wird bereits im sozialen Wohnbau eingesetzt“, so Spaun. Ein Knackpunkt für die Zukunft ist die Carbonatisierung von Beton. Beton wirkt wie ein CO2-Schwamm, wenn der Baustoff der Luft ausgesetzt ist, bindet er CO2 dauerhaft ein. „Knapp ein Viertel des bei der Zementherstellung erzeugten CO2 wird im Lebenszyklus wieder eingebunden – in Summe ist das eine große CO2-Senke“, so Spaun.Rohstoff CO2 Der Startschuss für den nächsten Meilenstein in puncto Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft fiel vor wenigen Tagen. Lafarge Zementwerke entschied gemeinsam mit OMV, Verbund und Borealis eine Zusammenarbeit für die Abscheidung und Nutzung von CO2. Bei dem Pilotprojekt „Carbon2ProductAustria“ (C2PAT) wird CO2 aus der Zementherstellung abgeschieden und zum wertvollen Rohstoff für neue Produkte, beispielsweise hochwertige Kunststoffe. Diese können am Ende ihres Lebenszyklus wieder als Brennstoff eingesetzt werden – so wird CO2 im Stoffkreislauf genutzt! Bis 2030 will das Konsortium den jährlichen Ausstoß des Zementwerks Mannersdorf in Niederösterreich von 700.000 Tonnen CO2 mithilfe von grünem Wasserstoff zu neuen Produkten verarbeiten. Diesbezüglich erweist sich die Zementindustrie erneut als Innovationstreiber.

VÖZ als Motor für Innovationen Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie versteht sich als Partner von Baugewerbe, Bauindustrie, Behörden und Auftraggebern sowie als Service- und Anlaufstelle für Endverbraucher. Zudem bietet die VÖZ praktische Hilfestellung bei Fragen der fachgerechten Verarbeitung von Zement und Beton. Die österreichische Zementindustrie widmet sich intensiv der Forschung und Entwicklung des Baustoffs Beton. Mit der Forcierung neuer Technologien und der Erarbeitung kundenorientierter Speziallösungen erweist sich die VÖZ als innovativer Motor der Bauindustrie. Darüber hinaus beobachtet die VÖZ laufend die 3 von 3 aktuellen Entwicklungen und ist maßgeblich daran beteiligt, den neuesten Stand der Technik in der österreichischen Bauwirtschaft zu verankern.

 

Links und weiterführende Information
Jahresbericht 2018/19 https://jahresbericht.zement.at
Kennzahlen 2019 https://jahresbericht.zement.at/kennzahlen/
Berichte „Emissionen aus Anlagen der österreichischen Zementindustrie“ (mit Bericht 2019) https://www.zement.at/mobile-services/publikationen/emissionsberichte
Roadmap des europäischen Zementverbandes https://cembureau.eu/news-views/publications/2050-carbon-neutrality-roadmap/

 

 

 

CO2 als Ressource

Lafarge Zementwerke, ein Unternehmen der LafargeHolcim Gruppe, OMV, VERBUND und Borealis unterzeichneten eine Absichtserklärung für die Errichtung einer Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustri­ellen Maßstab bis 2030. Die Anlage soll die Abscheidung von CO2 aus der Zementherstellung sowie die Fertigung von hochwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglichen.

Ziel des Projektes ist die Errichtung einer Anlage im industriellen Maßstab, welche eine Abscheidung von nahezu 100% des jährlichen Ausstoßes im Zementwerk Mannersdorf (NÖ) von 700.000 Tonnen CO2 ermöglicht. Das abgeschiedene CO2 soll dann mithilfe von Wasserstoff von OMV zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet werden. Hierbei wird grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen, der durch VERBUND in einem Elektrolyseprozess auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Diese Kohlenwasserstoffe werden im weiteren Produktionsprozess für die Herstellung von Kraftstoffen (OMV) sowie für die Erzeugung hochwertiger Kunststoffe (Borealis) genutzt. Beide Endprodukte basieren somit auf erneuerbaren Rohstoffen und zeigen damit eine funktionierende Weiterverwendung von CO2 auf.

 

 

Das gemeinsame Projekt ist in drei Phasen angelegt: In Phase 1 evaluieren die Partner derzeit einen gemeinsamen Ansatz für die Projektentwicklung, das Geschäftsmodell und die Verfahrenstechnik. Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 könnte in Phase 2 ein Cluster von industriellen Pilotanlagen im Osten Österreichs technisch entwickelt und bis 2023 in Betrieb genommen werden. Phase 3 beinhaltet die vollständige Realisierung des Vorhabens durch Erweiterung auf die volle Größe von 700.000 Tonnen CO2, womit die globale Skalierbarkeit der Technologie demonstriert werden kann.

Mit ihrer ambitionierten Zusammenarbeit zeigen Lafarge, OMV, VERBUND und Borealis eine innovative und tragfähige Lösung für die Transformation hin zu einer CO2-freien Wirtschaft in Europa auf, in der das Treibhausgas CO2 als wertvolle Ressource für die industrielle Weiterverwendung etabliert werden kann. Der Erfolg dieses C2PAT genannten Projekts wird nun wesentlich davon abhängen, ob die notwendigen finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene geschaffen werden.

www.lafarge.at

 

 

MIO (d)ein lässiger Typ

MIO (d)ein lässiger Typ ist ein Quartiershaus im neu entstehenden Sonnwendviertel Ost am Wiener Hauptbahnhof. Umgesetzt wurde eine neue und lebendige Urbanität. Die Kombination Wohnen und Arbeiten schafft hierbei Lebensräume für vielfältige Nutzungen. Die Fertigstellung des Quartiershauses MIO war im August 2019.

 

 

Der Hof kommuniziert mit seinen Nachbarn auf wunderbare Weise. Unkomplizierte Kommunikation, Ruhe und Spiel sind unter dem Quartiersbaum auf den höhenversetzten Holzdecks möglich. Ein moderner Treffpunkt mit zeitgemäßer Umsetzung nach alten Gestaltungsprinzipen eines Dorfplatzes.

 

 

Quartiershaus, Stadtloggia und das Funktionsband umspielen den gesamten Vorplatz von MIO. Das von der Promenade kommende Funktionsband mündet in den Platz am Park nahe der Stadtloggia. Die Stadtloggia liegt am Kreuzungspunkt der beiden wichtigsten Verbindunglinien des Quartiers. Dieser 5m hohe Raum kann vom Hausbetrieb abgekoppelt und zum Platz hin geöffnet werden und so mit dem öffentlichen Platz- und Arkadenraum temporär verschmelzen.

 

 

Der Platz lässt mit seiner offenen Struktur vielfältige Nutzungen zu: Treffpunkt am langen Tisch, Erweiterungsund Repräsentationsfläche für die MikropilotInnen, die Gewerbetreibenden im Erdgeschoß oder Veranstaltungsfläche in Kombination mit der Stadtloggia. Als Belag wurden die Tegula Betonsteine des „Rahmen“ verwendet. Ein zusätzliches Farbspiel des Verlegemusters definiert pixelartig Dichte und auslaufende Bereiche. Angelehnt an die Streuobstwiesen ist der Dachgarten im OG5 einfach gestaltet und bringt den Naturbezug direkt zu den BewohnerInnen. Hügelbeete, ein Bohnentipi und Kleinkinderspielplatz sind hier ebenso wie ein Lounge- Terrassenbereich inklusive Pergola positioniert. Essbare Pflanzen erfreuen die BewohnerInnen.

 

MIO
1100 Wien

Bauherr: Heimbau – Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft
Planung: StudioVlayStreeruwitz
Landschaftsplanung: idealice Landschaftsarchitektur ZT
Dipl.-Ing. Alice Größinger
Ingenieurkonsulentin für Landschaftsplanung und -pflege

Fotos: Bruno Klomfar

 

 

Bauteilaktivierung im sozialen Wohnbau

MGG22 ist ein Wohnhausprojekt in der Mühlgrundgasse mit insgesamt 160 Wohnungen. Auf drei Grundstücken haben drei Architekturbüros und zwei Bauherren ein gemeinsames, grundstückübergreifendes städtebauliches Konzept realisiert. Sieben Wohnhäuser und drei Plätze sind durch eine Sequenz aus Gassen, Wegen und kleineren Plätzen miteinander verbunden – umgeben von einer modellierten Gebäudesilhouette.

 

 

Erstmals im sozialen Wohnbau kommt bei diesem Projekt die thermische Bauteilaktivierung zum Einsatz. Die ausschließliche Versorgung mit erneuerbarer Energie aus Windüberschussstrom und Erdwärme sorgt für ein ökologisches sowie ökonomisches Kühlen und Heizen.

Die großflächige thermische Aktivierung erfolgt in den Betondecken. Mit demselben System kann sowohl geheizt als auch gekühlt werden. Die Temperierung erfolgt mittels Wärmepumpen, die mit Erd-Tiefensonden gekoppelt sind. Der Strom für den Betrieb der Wärmepumpen stammt aus Windkraftanlagen und wird – dank des Energiespeichers Beton – bevorzugt dann bezogen, wenn viel Windstrom verfügbar ist. Beton ermöglicht als „Bauteilbatterie“ die Zwischenspeicherung von Windenergie. Das Gebäude wird zum Teil der Energienetze und trägt zu deren Entlastung bei.

www.zement.at

 

 

Vom Bauschutt zum Ökobeton

Als erstes Unternehmen in Ost-Österreich führt die Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H. Baurestmassen durch hochwertige Aufbereitung wieder der Betonproduktion zu. Teure Deponieflächen können damit fast gänzlich eingespart werden. Ebenso werden Sand- und Schotterressourcen geschützt.

 

Wopfinger Ökobeton

 

Um hochwertig rezyklierte Gesteinskörnung mit gleichbleibender Qualität herzustellen, sind moderne Aufbereitungstechnik und strikte Vorgaben im Prozesskreislauf einzuhalten. Den Kernprozess in der qualitativen Baurestmassenaufbereitung stellt das Waschen und Sieben des Materials dar. Hier werden unerwünschte Feinstoffanteile sowie Reste an mitzerkleinerten Störstoffen ausgewaschen. Es entsteht Recyclingmaterial, mit welchem problemlos Anteile an natürlichen Sanden und Kiesen bei der Betonerzeugung, bei gleichbleibender Betonqualität, ersetzt werden können.

Das so hergestellte Recyclingmaterial wird nach geltenden Regelwerken kontrolliert und fremdüberwacht. Es verdient nicht umsonst die Bezeichnung nachhaltiger Bau­stoff. Ca. 98% des Ausgangsmaterials können so dem Wertekreislauf als Qualitätsbaustoff wieder zugeführt werden. Unter Beachtung gewisser grundlegender Voraussetzungen können so hergestellte hochwertige Ökobetone, neben Anwendungen als Füllbeton oder Magerbeton, auch im konstruktiven Betonbau verwendet werden. Damit steht nun im Vergleich zu herkömmlichen Transportbetonen ein ÖNORM geprüftes, gleichwertiges Transportbetonprodukt zur Verfügung, welches sowohl Ressourcen schont als auch Deponievolumen spart.

 

Wopfinger Ökobeton

 

Unter Verwendung von hydraulischen Bindemitteln und Zusatzstoffen werden rezyklierte Hochbaurestmassen auch zur Herstellung von selbstverdichtenden, pumpfähigen und selbstfließenden Verfüllbetonen verwendet. Das so gewonnene leistungsfähige, umweltschonende und nachhaltige Produkt entspricht der ONR 23131, lässt sich leicht und rasch verarbeiten und ist für jede gewünschte Hohlraumverfüllung geeignet.

Die Entwicklung des Sekundärrohstoffeinsatzes im Beton ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H. hat sich als Ziel gesetzt, die Einsatzmöglichkeiten des Ökobetons noch mehr zu erweitern sowie die Ressourcenschonung zu erhöhen. Durch weitere Rezeptur- und Qualitätsverbesserung bei der Herstellung von Recyclingmaterialien sieht der Hersteller große Chancen, weitere neue Anwendungsgebiete zu erschließen. 

Der ökologische Aspekt wurde auch in einer LCA (Life Cycle Analysis) durch das IBO (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie) festgestellt und mit dem IBO Gütesiegel bestätigt. Weiters ist der  Ökobeton auch im baubook gelistet.

www.wopfinger.com

 

 

 

Betone vor Ort produzieren

Mit dem neuen mobilen Betonwerk gehören begrenzte Lieferradien und enge Zeitfenster für das Bauen mit Liapor-Leicht- und Infraleichtbeton der Vergangenheit an. Stattdessen stellt die einzigartige Anlage den Beton nun direkt beim Kunden auf der Baustelle her – in jeder gewünschten Art und Menge.

 

Lafarge Holcim - mobiles Betonwerk
Das neu entwickelte mobile Betonwerk produziert Beton direkt vor Ort und ermöglicht damit das Bauen mit Leicht- und Infraleichtbeton unabhängig vom limitierenden Lieferradius. © Holcim (Deutschland) GmbH

 

Liapor-Leichtbeton und Liapor-Infraleichtbeton sind einzigartige, zeitgemäße Baustoffe mit hervorragenden statischen und dämmenden Eigenschaften, die auch gestalterisch neue Dimensionen im Bauen eröffnen. So faszinierend das Bauen mit Leicht- und Infraleichtbeton auch ist: Ein limitierender Faktor für ihren Einsatz ist ihr begrenzter Lieferradius. Denn nach der Wasserzugabe im Betonwerk müssen die Betone innerhalb eines bestimmten Zeitfensters verarbeitet werden, und Fahrzeit und Reichweite des Mischers mit dem fertigen Beton sind dadurch stark begrenzt. Die Lösung dieses Problems bietet nun das neue mobile Betonwerk, das von der Holcim (Deutschland) GmbH entwickelt wurde. „Mit unserem neuen mobilen Betonwerk können wir nun Beton auch direkt auf der Baustelle produzieren“, erklärt Projektleiter Björn Callsen, Manager Business Development Holcim (Deutschland) GmbH. „Die Anlage ist konzipiert für anspruchsvolle Betonsorten wie Infra- und Leichtbeton, und wir können mit ihr eine Vielzahl von hochwertigen Betonen herstellen. Durch diese mobile Einheit sind die Produkte jetzt überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.“

 

Lafarge Holcim - mobiles Betonwerk
© Holcim (Deutschland) GmbH

 

Autark auf der Baustelle

Das mobile Betonwerk umfasst auf dem Lkw-Auflieger alles, was zur autarken Betonproduktion benötigt wird: Stromaggregat, Bindemittelsilos, Mischer, Steuerung und am hinteren Ende Silos für die Gesteinskörnungen. Alle benötigten Roh- und Zuschlagstoffe werden im zentralen Mischer zum einsatzfertigen Beton miteinander vermengt. Das Mischervolumen beträgt etwa 1 Kubikmeter, und die Austragsleistung des mobilen Betonwerks liegt bei rund 15-20 Kubikmeter Beton pro Stunde. Der fertige Beton gelangt dann über Krankübel, Betonpumpen oder auch mittels konventioneller Fahrmischer direkt auch die Baustelle. Im Oktober 2019 nahm der erste Lkw seinen Dienst auf, und der zweite ist bereits in Planung. Im März 2020 wurde das mobile Betonwerk als weltweit erste mobile Anlage CSC-zertifiziert und sorgt damit in der Gebäudezertifizierung beispielsweise nach DGNB oder BREEAM für zusätzliche Punkte. In der Summe eröffnet die innovative Anlage ganz neue Einsatzmöglichkeiten für das Bauen gerade mit Leicht- und Infraleichtbeton, da sie die Baustoffe genau dort produziert, wo sie gebraucht werden – beim Kunden auf der Baustelle.

www.liapor.at

 

 

Schleuder-Betonstützen für Hoch- und Industriebau

Die Rotop® Schleuderbetonstützen der MABA Fertigteilindustrie GmbH sind Betonfertigteile, die mit Bewehrungsgraden von bis zu 20 % hergestellt werden können. Die dadurch erzielbare Tragfähigkeit bei zugleich schlanker Bauweise, sowie eine breite Palette an Anschlüssen und Einbauteilen eröffnen Planern und Architekten ungeahnte Einsatzmöglichkeiten.

 

 
Foto: Paul Sebesta

 

Als einziger Fertigteilhersteller in Österreich verfügt die Kirchdorfer Gruppe am Standort Micheldorf (OÖ) über ein Schleuderbeton- Kompetenzzentrum, wo die Grenzen des Machbaren immer wieder neu definiert werden: Der Spezialbeton wird in einer liegenden Schalung mit bis zu 450 Umdrehungen pro Minute und 20 g Radialbeschleunigung verdichtet. Dadurch sind Bauteileigenschaften erzielbar, die Architekten und Statiker begeistern. Aus diesem Grund kommen die enorm leistungsfähigen Schleuderbetonstützen sehr oft bei den spannendsten und spektakulärsten Bauprojekten in Österreich zum Einsatz.

 

Living Garden
Wie etwa beim Projekt Living Garden in der Seestadt Aspern, wo Schleuderbetonstützen von MABA zum Einsatz gekommen sind. Bei dem von den Architekten Martin Mostböck und Pesendorfer | Machalek Architekten für den Eigentümer Fair Finance und den Projektentwickler VI-Engineers entworfenen Projekt handelt es sich um ein Wohn- und Apartmenthaus (mit gewerblicher Nutzung) in einem der größten Stadt­entwicklungsprojekte Europas. Zentraler Gedanke des nachhaltig konzipierten, grünen Gebäudes ist es, die Natur so tief wie möglich in die Stadt zu bringen und den Bewohnern und Anrainern eine grüne Lunge zu bieten. Neben dem angenehmen Klima (Sauerstoff, Beschattung, Windschutz) soll das Gebäude auch als Green-Building identitätsstiftend für seine Bewohner und das umgebende Quartier sein.

 


Foto: Paul Sebesta

 

Die Erdgeschosszone ist großzügig verglast, mit Schaufenstern, Shops, Lokalen, Fahrradräumen und den Zugängen zu den Lobbys der drei Stiegenhäuser. Sie erschließen 37 Wohnungen und 19 Apartments. Aus dem Freibereich im Hof mit Spielplatz und üppiger Vegetation entwickelt sich die grüne Ader, die an der Fassade entlang ansteigt, die begrünten Terrassen verbindet und am intensiv begrünten Dach mündet. Von diesen Terrassen genießen die Bewohner eine wunderbare Aussicht auf den See der Seestadt, wobei auf der größten Terrasse, über dem 1. OG, Flächen für Urban Gardening vorgesehen sind.

Bei der Umsetzung dieses luftigen architektonischen Entwurfs sind für Living Garden insgesamt 22 der schlanken Rotop® Schleuderbetonstützen zum Einsatz gekommen. Diese ausschließlich in Micheldorf produzierten Stützen können Tragfähigkeiten (NRd) von bis zu 52.000 kN aufweisen, da beim Entstehungsprozess hochfester Beton mit enormen Fliehkräften gegen die rotierenden Schalungen geschleudert wird. Als Ergebnis dieses Verfahrens werden nicht nur hervorragende statische Material­eigenschaften, sondern auch eine nahezu porenfreie und glatte Sichtbetonoberfläche erzielt. Ob senkrecht stehend oder schräg eingebaut sind die Schleuderbetonstützen ein vielseitig einsetzbares konstruktives Element, das je nach Durchmesser in variablen Längen verfügbar ist. Die Stützen können über ein oder mehrere Geschosse mit durchgehender Bewehrung geführt werden – mit allen üblichen Durchstanzbewehrungen. Ein umfassender Schalungspark ermöglicht Sonderformate und diverse Kopf- und Fußausbildungen, Anschlüsse und Einbauteile sind als Standardausführung bzw. als Sonderlösungen erhältlich.

 


Foto: Paul Sebesta

 

Individuelle Planung
Entwickelt und getestet wurde die Rotop® Schleuderbetonstütze, die in runder, quadratischer oder ovaler Form in Längen bis zu 33 Meter und in Standard-Durchmessern von 20 bis 90 cm (rund) oder Seitenlängen von 20 bis 60 cm (quadratisch) erhältlich ist, in Kooperation mit der Technischen Universität Wien: In über 40 zerstörenden Versuchen wurde die Tragfähigkeit erprobt und die hohe Brandbeständigkeit unter statischer Belastung belegt.

Mit umfassenden Beratungsleistungen und der online Rotop® Bemessungssoftware 3.0 wird zudem sichergestellt, dass entsprechend der jeweiligen statischen und funktionalen Projektanforderungen das volle Potenzial der Stützen ausgeschöpft werden kann. Buchstäblich von der Ausschreibung bis hin zum Versetzen der Stützen auf der Baustelle reicht die Unterstützung durch erfahrene MABA-Experten, wobei im Bedarfsfall für die sichere Manipulation und ein reibungsloses Versetzen die Schleuderbetonstützen von der zentralen Produktionsniederlassung im Oberösterreichischen Traunviertel just-in-time zur Baustelle geliefert werden.

www.maba.at

 

Bauteilaktivierung mit Wetterprognose

Die Trägheit des Energiespeichers Beton ermöglicht bei der Bauteilaktivierung die kostengünstige und effiziente Zwischenspeicherung von Energie. Dieser Trägheitsvorteil wirkt einerseits stabilisierend für das Gebäude, andererseits ist eine rechtzeitige Reaktion auf einen Wetterwechsel und die daraus resultierende bedarfsorientierte Zuführung von Energie in die aktivierten Bauteile nur schwer möglich.

 


Foto: Treberspurg Architekten

 

In Purkersdorf in Niederösterreich wurde nun ein Projekt realisiert, bei dem erstmals im Wohnbau die Bauteilaktivierung mit einer prädiktiven Steuerung kombiniert wurde, die das Heizen und Kühlen des Gebäudes unter Berücksichtigung von Wetterprognosen regelt. Diese Anlage ist Teil des Forschungsprojekts „TAB-Scale“ zwischen der BOKU, dem Ingenieurbüro Hofbauer und Treberspurg & Partner Architekten und soll u. a. Informationen über die Einsatzmöglichkeit dieser Technologie im mehrgeschossigen sozialen Wohnbau liefern.

Das in Passivhausbauweise errichtete Haus in Purkersdorf ist entsprechend dem konstruktiven und energetischen Konzept als Stahlbetonkonstruktion mit hoher Speichermasse ausgeführt. Ziel ist es, die am Haus mittels Fotovoltaik und am Grundstück mittels Tiefenbohrungen gewonnene Energie sowie die passive Solarenergie zu nutzen und zu speichern. Das Passivhaus ist nach den Kriterien des solaren Bauens geplant und mit einer Bauteilaktivierung ausgestattet, die sämtliche Heiz- und Kühlfunktionen des Gebäudes übernimmt. Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt über eine Wärmepumpe mit Erdreichtiefensonden als Wärmequellen. Ein beträchtlicher Teil des Strombedarfs wird durch eine Fotovoltaikanlage am Dach abgedeckt. Neben einer hoch wärmedämmenden Gebäudehülle mit Passivhauskomponenten ist das Gebäude zudem mit einer Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung inklusive Zusatzheizungsfunktion ausgestattet.

 


Foto: Treberspurg Architekten

 

Bauteilaktivierung mitminnovativem Ansatz
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird nun gemessen, ob sich unter Berücksichtigung von Wetterprognosedaten ein messbarer Vorteil für den Gebäudebetrieb ergibt und wie groß dieser in unterschiedlichen Situationen erwartet werden kann. Dafür werden Informationen über zukünftige Entwicklungen der Außentemperatur und der solaren Einstrahlungsleistung der nächsten 24 bis 48 Stunden verarbeitet. Das System ist prinzipiell mit allen möglichen Heizsystemen kombinierbar, wird im Forschungsprojekt aber speziell im Zusammenhang mit thermisch aktivierten Bauteilen untersucht. Durch die große Trägheit dieser Systeme ist eine rechtzeitige Reaktion auf einen Wetterwechsel besonders wichtig.

Für „TAB-Scale“ wurden Messeinrichtungen, die die Temperaturen in den bauteilaktivierten Stahlbetondecken durch einbetonierte Temperaturfühler erheben, eingebaut und die Steuerung speziell für das Forschungsprojekt von der BOKU, Institut für Verfahrens- und Energietechnik entwickelt. Damit lässt sich abhängig von der Wetterprognose der Energiehaushalt regeln, aber auch komplexere Aufgaben lösen, wie etwa ein im Zeitverlauf variierendes Energieangebot, der CO2-Fußabdruck der Energie (Strom aus Wind oder PV gegenüber Netzbezug) oder variierende Strompreise berücksichtigen. Die Berechnung wird in zeitlich definierten Abständen, in diesem Fall stündlich, ausgeführt und es wird dann jeweils die aktuellste Lösung verwendet.

https://forschung.boku.ac.at/fis
www.treberspurg.com/forschung/tab-scale/

 


Foto: Treberspurg Architekten

 

 

GVTB-Betonpreis 2019

Bereits zum siebten Mal fiel die Entscheidung für den Betonpreis des Güteverbandes Transportbeton, GVTB. Insgesamt wurden 14 Projekte eingereicht – auffällig dabei die hohe ausgeführte Qualität wie auch die Innovationskraft.

 


Foto: Marte.Marte

 

Die Landesgalerie Niederösterreich in Krems-Stein an der Donau ist eines der beiden Siegerprojekte. Der Bau beruht auf der kühnen Vision von Marte.Marte Architekten, ausgeführt von Wopfinger Transportbeton und Dywidag Dyckerhoff & Widmann. In allen Kategorien – Funktion, Innovation, Ausführungsleistung, Nachhaltigkeit und Design – überzeugten neben der Landesgalerie Krems auch die Rad- und Gehwegbrücke in Gratkorn, Steiermark. Eine Anerkennung in der Kategorie Design erhielt der Wohnbau Aldrans. Weitere Informationen dazu unter www.gvtb.at.

 


Foto: Marte.Marte

 

Im Zentrum der Auszeichnung des Güteverbandes Transportbeton stehen Projekte, die überwiegend mit Transportbeton errichtet wurden. Das eingereichte Bauprojekt muss fertiggestellt und darf nicht älter als drei Jahre sein. Zur Einreichung eingeladen sind jeweils Bauunternehmen, Architekten, Bauherren und selbstverständlich Transportbetonunternehmen des GVTB. Der eingesetzte Beton muss von einem Mitglied des GVTB stammen.

www.wopfinger.com

 

 

 

 

Kategorie: News, Veranstaltungen