Endzeitdisplay
Auf insgesamt 250 Quadratmeter Fläche hat das Büro von Kostas Chatzigiannis Architecture (KAC) in Shanghai den „Shouter Store“ mit einer Kulisse aus halb offenen Wänden, Löchern und Rissen versehen. Diese Raumteilungen sind Wände aus Beton, mit großen Öffnungen wie bei einem Abbruchgebäude oder nach einem Bombentreffer.
Risse sind teilweise mit Neon oder LED hinterleuchtet. Diese aus einer dystopischen Welt stammenden Raumelemente werden zu Fassaden, die die ausgestellten Designstücke in Versatzstücke aus einer verloren gegangenen Zeit transformieren.
Interessant ist hier der Kontrast zwischen der rohen Materialität und der glatten Eleganz der ausgestellten Objekte. Die Möbel und Accessoires erinnern ein bisschen an die Zeit des Memphis-Designs und Alessandro Mendini. Aber sie sollen angeblich den Zeitgeist der modernen Menschen und ihren Wohnbedürfnissen in Shanghai entsprechen. Jedenfalls gibt es einen Markt dafür.
Die verschiedenen Kollektionen eigenartiger, spielerischer, oft limitierter Möbel und Gegenstände fügen sich gut in die Rauminszenierung ein. Kleinere Objekte stehen in Vitrinen, größere sind durch beleuchtete Metallrahmen geschützt und getrennt, über allem schwebt eine abgehängte Decke aus einem Stahlgitter. Besucher können frei durch die unterschiedlichen Öffnungen zirkulieren und durch diverse Ein- und Ausgänge den Raum wieder verlassen. Die weitere Materialpalette erstreckt sich über Terrazzo, zu Marmor, Glas und gefärbten Kunstharzregalen.
Text: Peter Reischer
Fotos: Derryck Menere
Kategorie: RETAILarchitektur