Tiroler Festspiele Erl von Delugan Meissl
Ab dem Jahr 2013 werden auch zur Winterszeit in Erl Festspiele veranstaltet werden können. Die Tiroler Festspiele bekommen ein Haus, das ganzjährig bespielt werden kann und darüber hinaus für Proben zur Verfügung steht. Situiert wird es neben dem schon bestehenden Passionsspielhaus in Erl. Finanziert wird es von der Stiftung des Industriellen Hans Peter Haselsteiner und vom Bund und Land Tirol.
Das aktuelle Passionsspielhaus wurde nach den Plänen von Architekt Robert Schuller von 1957 bis 1959 erbaut und kann als ein akustisches und architektonisches Meisterwerk betrachtet werden. Es fügt sich harmonisch in die Landschaft und verlängert schneckenförmig das Gebirge in die Ebene hinein. Seine außergewöhnliche, kühne Form hat das Gebäude zu einem markanten Wahrzeichen von Erl werden lassen.
Das Wiener Architektenteam Delugan Meissl setzt dem Bau nun einen nicht minder kongenialen Baukörper gegenüber. Die tektonische Ausprägung der skulpturalen Architektur resultiert aus der Charakteristik der Umgebung.
Zwei Bewegungen, in Form zweier kristalliner Körper, verzahnen sich, sind miteinander verschränkt und bilden auf diese Weise wie zwei ineinandergreifende Hände den Innenraum und Eingang aus.
Ziel war es, einen Baukörper zu entwickeln, der die Linienführung der Umgebung aus Berg, Wald und Wiese inkorporiert, mit großer Selbstverständlichkeit seinen Platz einnimmt und in einem sensibel ausdifferenzierten Verhältnis zum vorhandenen Bau steht. Das heißt, dass der Neubau sich bewusst in Form und Materialität unterscheidet, ohne jedoch einen zu starken Konterpunkt zu setzen. Damit tritt er nicht als baukörperliche Ergänzung in Erscheinung, sondern als städtebauliches Pendant. Auf diese Weise steht die tänzerische leichte Figur des Sommerhauses mit der kristallinen, jedoch körperlich geerdeten Geometrie des Winterhauses in einem sowohl spannungsvollen als auch ausgewogenen Miteinander.
Fotos
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Kategorie: Projekte