Die „Flowing Gardens“ von Plasma Studio & GroundLab
In einem Naturschutzgebiet der Provinz Shaanxi in China findet heuer auf einer Fläche von 37 Hektar die internationale Garten-EXPO statt. Die Gewinner des Wettbewerbes für die Gestaltung des Areals waren die Architekten ‚Plasma Studio‘ und das Landschaftsstudio ‚GroundLab‘. Das Ziel war es, ein internationales Beispiel in der Nachhaltigkeit bei Garten- und Umweltplanung zu setzen.
Das Projekt ‚Flowing Gardens‘ besteht aus drei unabhängigen aber miteinander verbundenen Strukturen und Bereichen. Jedes Gebäude, jeder Bereich hat seine eigene ökologische ‚Schwingung‘, seine Ausstrahlung und Absicht.
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Der Eingang ist beides, sowohl Torgebäude als auch Zugangsbrücke. Er empfängt die Besucher mit seinen grünen Armen aus Blattwerk und leitet sie über die Straße durch eine halb überwachsene Halle aus einer filigranen Stahlkonstruktion zum zweiten Bereich – dem Themenpavillon.
Dieser befindet sich am Ufer des Chan-Ba-Sees und erstreckt sich mit seinen drei parallel laufenden Volumen in die Landschaft. Die Besucher haben die Möglichkeit, auf Rampen und Stegen die verschiedenen Themen/Ebenen zu erkunden oder vom begehbaren Dach aus einen Überblick über das Gelände zu erleben. Vom Themenpavillon aus gelangt man mittels Booten über das Wasser zum dritten Punkt, einer Insel mit dem Glashaus. Ein teilweise unterirdisch verborgenes, gigantisches Kleinod: Der Eingang ist in die Erde eingeschnitten und führt zu einer lichtdurchfluteten, höhlenartigen Empfangszone. Von dort gelangt man über ein Netz von Wegen in verschiedene Klimazonen, die alle eine eigene, üppige Vegetation zeigen. Die Grundrissstruktur verändert ihre Größe wie eine zufällige Kristallstruktur, die ständig
wechselnde Aus- und Einblicke gewährt. Die umgebende Landschaft der Bauten in den fließenden Gärten ist ein Zwitterwesen aus natürlichen und künstlichen Systemen, die ihre Synergie in einer Wasserwelt bündeln. Regenwasser wird gesammelt und in Feuchtgebiete, in denen Pflanzen und
Schilf das Wasser reinigen und speichern, eingeleitet. Das so gewonnene Wasser wird in weiterer Folge zur Bewässerung verwendet. Diese integrierten Feuchtgebiete, kleine Seen und Sümpfe können von den Besuchern als Oasen der Ruhe und Orte der persönlichen Besinnung erlebt werden. Diese fließenden Gärten transformieren die künstlichen und natürlichen Bedingungen der Ausstellung in ein System der Nachhaltigkeit, es wächst und vermehrt seine guten Eigenschaften im Lauf der Jahre und bildet so ein ökologisches Erbe für die Zukunft der Stadt Xi’an und ihrer Bewohner.
Kategorie: Projekte