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Nicht erst seit dem Atomunfall von Fukushima findet in Japan, sondern auch weltweit ein Umdenken statt. In Japan gab die Katastrophe erneut den Anstoß, die Entwicklung intelligenter Stromverteilungssysteme zu forcieren. Dieses Vorhaben treiben nun auch japanische Autohersteller voran und entwickeln „Smart Homes“ mit teilautonomer Stromversorgung und integrierten Elektrofahrzeugen (oder Hybridfahrzeugen).
Das Modellhaus von Toyota, das seit April 2012 bezugsfertig ist, gibt zukünftigen Eigenheimbesitzern die Möglichkeit, sämtliche Energieflüsse mittels Zentralrechner zu steuern. Das V2H-System (vehicle to home) wartet mit Funktionen auf, die unter anderem drohende Stromüberbelastung verhindern und durch die Photovoltaikanlage gewonnene Energie puffern.
Sämtliche elektronische Geräte und die Ladestation der Autos werden über einen „Home-to-Vehicle-Manager” kontrolliert, der über Fernsehschirm, PC oder Smartphone gesteuert werden kann. Zudem kann man via Smartphone feststellen, ob alle Türen im Haus verschlossen sind oder Lichtquellen regeln. Ferner kann man das Stromnetz des Autos steuern, um es vorzuwärmen.
Die in der Garage, dem Smart Mobility Park, abgestellten Fahrzeuge werden kabellos, also induktiv, über eine Platte im Boden geladen. Der Energiefluss, der zwischen dem öffentlichen Stromnetz, den hauseigenen Solarzellen und Windrädern, dem eigenen Akku und den Fahrzeugen an der Ladestation besteht, wird auf einem großen Monitor schematisch angezeigt. In Notfällen kann mit einer voll aufgeladenen Autobatterie und einem vollen Tank des Hybridfahrzeuges Strom für einen durchschnittlichen japanischen Haushalt für die Dauer von vier Tagen geliefert werden.
Die Häuser bieten dem Hersteller zufolge 126 Quadratmeter Wohnfläche und kosten 24 Millionen Yen, also rund 236.400 Euro.
Kategorie: Projekte