Zeitgenössische Ingenieurskunst – National Veterans Memorial
National Veterans Memorial and Museum
Mit dem National Veterans Memorial and Museum wurde in Columbus im US-Bundesstaat Ohio heuer ein spektakulärer Museumsbau eröffnet. Die Einrichtung stammt aus der Hand des Architekturbüros Allied Works und den Tragwerksplanern Kippers Helbig und soll als Zentrum für Dialog, Bildung und Erinnerungsarbeit dienen.
National Veterans Memorial and Museum
Das Gebäude selbst beinhaltet nicht nur Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, sondern auch Büros und Schulungszimmer. Die Dachterrasse ist über eine ringförmig angeordnete Rampe begehbar und kann für Gedenkfeiern und Veranstaltungen genutzt werden. Das Museum ist in eine großzügige Grünanlage beim Scotio River eingebettet und befindet sich in der Nähe des Stadtzentrums. Ganz natürlich bettet sich dieses in die vorgegebenen Strukturen ein und nimmt die im Park vorhandene Wegführung nahtlos auf.
Das Bauwerk umfasst eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern und erstreckt sich über drei Ebenen. Dabei stützt sich die Gestaltung des Grundrisses auf elliptische und kreisförmige Geometrien, deren maximaler Durchmesser bei 61 Metern liegt. Drei konzentrische, frei geformte Ringe aus Ortbeton bilden so das Haupttragewerk des Gebäudes. Ihr ausgeklügeltes Zusammenspiel verleiht dem Bau einen skulpturähnlichen Charakter. Die architektonische Außendarstellung sowie der Innenraumcharakter werden durch frei entwickelte Sequenzen aus Bögen mit bis zu 43 Meter Spannweite definiert. Ein System aus Stahlträgern und Stahlverbunddecken bildet das Dach mit seinen Zwischendecken. Zwei Ringe aus Stahlbeton bilden dabei die Stütze des Konstrukts.
Mit dem Museumsbau schafften es die Architekten, das statische System des Bogens neu zu definieren. Die errichteten Bögen stehen nämlich nicht um das Gebäude herum, sondern winden sich in gekippter Haltung um den Bau. Diese architektonische Finesse bringt die Konstruktion zunächst aus dem Gleichgewicht. Erst das übergreifende Bauwerk, das sich aus einem Tragwerk aus verschiedenen Bögen zusammensetzt, sorgt für Stabilität. Die einzigartige Bauweise fungiert dabei nicht nur als Stütze, sondern ist zugleich das visuell prägende Element des Museums. Für die Umgebung ist die Ästhetik der Architektur durchaus prägend – trotzdem fügt es sich harmonisch in seine Umgebung ein.
Fotos:©Kippers Helbig
Kategorie: Magazin