Historische Stütze moderner Wohnqualität

13. Juni 2019 Mehr

historische Bausubstanz

Grundlage des Wohnbaus der Architekten Peter Ebner and Friends war ein historisches Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Die Gestüthalle im Salzburger Nonntal wirkt auf den ersten Blick unscheinbar – trotzdem verbirgt sich in ihr ein historisches Juwel.

 

historisches Gebäude

 

Durch eine Revitalisierung des ehemaligen Besitzes der Fürstbischöfe wurde das Gebäude der Vergessenheit entrissen. Ein wichtiger Bestandteil des Renovierungsprozesses war die Konstruktion eines Wohnkomplexes. Diese Aufgabe stellte die zuständigen Architekten vor eine große Herausforderung – immerhin mussten sie nicht nur alte und neue Elemente harmonisch verbinden, sondern gleichzeitig sicherstellen, dass die historische Bausubstanz keinen Schaden nimmt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Zwei neue Stockwerke wurden auf dem historischen und gleichzeitig Kontur gebenden Gebäude errichtet. Das Aussehen des Wohnbaus gleicht einer modernen, metallenen Festung. Trotzdem wirkt das Bauwerk durch die Implementierung großer Fenster, weitläufiger Balkone und Wandbegrünungen nicht zu massiv. Die abwechslungsreiche Anordnung von offenen Plätzen, Quadraten, Gassen und privaten Räumen macht die neue Gestüthalle zu einem vielschichtigen Wohnbau. Durch die Metallfassade war es den Architekten möglich, interessante visuelle Effekte zu erzielen – das glatte Material reflektiert neben dem Sonnenlicht nämlich auch die angrenzenden Grünflächen, wodurch es sein Aussehen an Witterungsbedingungen und Jahreszeiten anpasst. Doch auch die Fassade des historischen, nunmehr renovierten Teils des Bauwerks gibt ein harmonisches Bild ab. Im Zusammenspiel mit der neuen Bausubstanz liefert sie mit ihrem nüchternen Weiß einen bereichernden Kontrast.

Bekannt ist das Projekt auch als „versteckter Schatz. Der Name bezieht sich sowohl auf die Gestaltung als auch auf die Lage des Objekts. Denn dieses befindet sich nahe dem historischen Stadtzentrum und verfügt trotzdem über einen eigenen kleinen Garten samt einer Allee, die in den Bereich hineinführt. Umliegende Gebäude schirmen den Wohnbau und seine Außenanlage ab, sodass die gesamte Struktur von der Straße aus nicht zu sehen ist – der „versteckte Schatz“ lässt sich also nur dann finden, wenn man den Weg zum Gebäude kennt. Und trotzdem bleibt das vielseitige Bauwerk der Allgemeinheit nicht verwehrt – sowohl die Gestüthalle als auch der umliegende Park sind nach wie vor öffentlich zugänglich. Mit diesem Projekt schufen Peter Ebner and Friends nicht nur eine harmonische Kombination aus alt und neu, sondern auch ein ausgewogenes Zusammenspiel privater und öffentlicher Flächen.

 

Fotos:©Paul Ott

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Kategorie: Magazin