Hineingeklemmte Architektur in der Chancery Lane

22. November 2017 Mehr

Als Teil einer größeren Entwicklung, die 4.650 m2 Büroflächen, fünf Ein- oder Zweibett-Appartements und 700 m2 Verkaufsflächen beinhaltet, hat das Architekturbüro Orms zwischen zwei, im viktorianischen Stil erbauten Gebäuden in der Chancery Lane/London, in eine schmale Lücke eine Verbindung hineingeklemmt.

Eingeschlossen in den Masterplan war auch die Erneuerung der historischen Chichester Rents Passage, um einen neuen, attraktiven Durchgang zu gewinnen. Dieser ehemalige „Gang“ zwischen den Häusern 83 und 84 der Chancery Lane war früher von einigen Verbindungsstegen in den oberen Geschossen geprägt. Diese entfernte man und die Architekten ersetzten sie mit einer abgetreppten Konstruktion aus anodisiertem Aluminium mit eingesetzten Glasflächen. Dieser Körper verändert sein Aussehen je nach Sonnenstand und Position des Betrachters. Die Architektur schaut wie ein Juwel, ein glitzernder Diamant, der zwischen Felswänden steckt, aus. Die Intervention des Architekten scheint zwischen den beiden Fassaden – die aus dem 19. Jahrhundert stammen – zu schweben. Auf der Ebene des Erdgeschosses sind die Fassaden durch geschosshohe Glaswände ersetzt worden, um eine Belebung des Durchganges zu erzielen. Die neuen Geschäfte sind als Highend Stores ausgeführt, um Kunden in die Chancery Lane zu ziehen. Orms hat sorgfältig auf die Erhaltung der historischen Substanz geachtet und Terracottablenden in Anlehnung an die Fayencen des viktorianischen Stils angebracht. Auf einer zusätzlichen Dachfläche mit 760 m2 kann man auch einen Rundblick bis zu den Lincoln‘s Inn Fields (ein Sportstadion im nächsten Block) genießen.

 

 

Fotos: ©Marcus Peel

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Kategorie: Magazin