Gegensätze in Harmonie – Architekt Gosize

19. November 2019 Mehr

Gegensätze in Harmonie – Architekt Gosize

Leben und Arbeiten unter einem Dach. Diese Funktionen vereint das Haus des Architekten Gosize. Kompakt, praktisch und komfortabel ist das in Nishinomiya, auf einem Areal von 61 Quadratmetern realisierte Projekt. Kernstück des Fundaments ist ein Sockel, der sich aus mehreren rechteckigen Steinblöcken zusammensetzt.

 

Gosize Architekt

 

Mit seinem natürlichen Aussehen stellt er einen gelungenen Kontrast zur glatten Betonfassade dar. Voller Gegensätze und trotzdem harmonisch wirkt auch die Innenausstattung des Gebäudes. Gerade Linien und rechte Winkel dominieren den Innenraum und sorgen dabei für eine klare Abgrenzung der offen angelegten Wohnbereiche. Eine Konstante bildet alleine die nüchterne Formsprache des Brutalismus. Durch seine zurückhaltende Betonfassade fügt sich der Wohnbau nahtlos in die Umgebung ein. Im Vergleich zu den dezent gestalteten Nachbarbauten wirkt der Betonquader harmonisch und modern zugleich.

Auch verstand es der Planer, sich bei der Konstruktion das Wechselspiel der Farben zunutze zu machen. Akzente setzte er vor allem durch Kontraste an den Fußböden und im Bereich der Sitzecken. Beleuchtete Bänke verleihen den großen, weitläufigen Räumen Struktur. Durch Dachfenster werden auch die Zimmer abseits der Glasfront mit natürlichem Licht erhellt. Im Inneren finden Bewohner alles, was sie zum komfortablen Leben und Arbeiten brauchen. Neben einem Wohnzimmer samt Balkon mit Sitzgelegenheiten befinden sich im Wohnhaus eine Küche und ein barrierefrei angelegtes Bad. Durch die großzügige Anlage der Räume bieten sich viele Flächen zum Arbeiten. Die puristisch-minimalistische Ausstattung macht die Residenz zu einem vielseitigen, wandelbaren Objekt.

Dem Architekten gelang es bei seiner Planung, wichtige Sichtbezüge zur Umgebung herzustellen. Eine Glasfront legt den Blick auf den Kirschenhain vor dem Bauwerk frei. Die Grenze zwischen Innen- und Außenbereich verschwimmt in den unteren Stockwerken zusehends. Kleine Bäume säumen die Terrasse im Erdgeschoss und sorgen für eine visuelle Auflockerung. Eine Besonderheit des Hauses ist zweifelsohne der sogenannte „doma“. Der Bereich kann mit Straßenschuhen betreten werden, wobei er die Besucher in einen privaten Innenhof führt. Bewohner haben so die Möglichkeit, das Wechselspiel der Jahreszeiten zu beobachten, ohne das Haus verlassen zu müssen.

 

Fotos:©Nacasa & Partners, Akiyoshi Fukuzawa

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Kategorie: Magazin