Flexible Flächen für Moderne Kunst – Binai

19. Juli 2019 Mehr

Binai Cultural Center in Tianjin

Als flexible Bühne für Kunst wurde im ostchinesischen Tianjin das Binai Cultural Center errichtet. Das im Stadtteil Binai gelegene Gebäude ist Teil des durch die gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner realisierten Kunst- und Kulturkomplexes. Stilmittel wie mobile Wandelemente und ein offener, einladender Grundriss machen das Museum zu einer vielseitigen, wandlungsfähigen Ausstellungsfläche für Moderne Kunst.

 

Binai Culture Center

 

Insgesamt 26.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verteilen sich auf fünf Stockwerke, wobei sich das Gebäude nach oben hin öffnet – mit steigender Geschosshöhe nehmen auch die Fensteröffnungen zu. Doch offene Strukturen sind auch im Erdgeschoss vorzufinden. Die Eingänge gewähren Passanten bereits aus größerer Distanz erste Einblicke. Durch die Glasfassade wirkt die Lobby einladend und schafft es, Besucher noch vor dem Betreten des Museums in ihren Bann zu ziehen. Der übrige Außenbereich ist von einer hellen Natursteinfassade umgeben – diese legt sich geradezu schützend um den Bau, ohne dabei erdrückend zu wirken.

Im Inneren wurde das Gebäude wie ein klassischer Museumsbau konzipiert. Sofort nach dem Betreten werden Besucher vom Foyer ins Zentrum geleitet, in dem sich der Empfang sowie die Auktions- und Multifunktionshalle befinden. Von hier aus sind die zwei symmetrischen Ausstellungsflügel – die Herzstücke der Einrichtung – begehbar. Während im Empfangsbereich noch der Beige-Farbton der Natursteinfassade und natürliches Licht dominieren, wirken die Ausstellungshallen minimalistischer, aber gleichzeitig kompromissloser. Geradlinige Leuchtmittel dominieren die Galerien, wobei schwarze Decken und weiße Wände die Kunst in den Vordergrund rücken. Die Ausstellungsflächen erinnern dabei an Lofts. Diese lassen sich durch die mobilen Wandelemente nach Belieben gliedern und neu ordnen.

 

Binai Culture Center

 

Durch die flexible Organisation des Grundrisses und die imposante Raumhöhe von sieben Metern eignen sich die Räume auch für größere Kunstinstallationen. Leuchtrahmen unter den Raumdecken leuchten die Flächen flexibel aus – dank variabler Lichtspots ist es auch möglich, durch gezielte Belichtung der Kunstwerke an den Wänden Akzente zu setzen.

Auch die Museumsverwaltung wurde im Gebäude – und zwar im vierten Obergeschoss – untergebracht. Um zwei Dachgärten wurden Konferenzräume, Büros und Sozialbereiche angeordnet. Das begrünte Dach dient den Angestellten als Pausenhof.

 

Binai Culture Center

 

Fotos:©Christian Gahl

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Kategorie: Magazin