Eine Fassade wie ein Bücherregal

12. April 2019 Mehr

Die neue Produktions- und Verwaltungsarchitektur für NBD Biblion, eine Organisation, die Services für öffentliche Bibliotheken und Multimedia-Zentren anbietet, ist in Holland von den LIAG architects entworfen und kürzlich eröffnet worden. Ein farbenfrohes und sehr nachhaltiges Bauwerk, das in seiner ganzen Fassadengestaltung stark an Buchreihen mit farbigen Rücken erinnert.

 

NBD-Biblion

 

Das neue Gebäude ist komplett auf eine zügige Logistik und die unterbrechungsfreie, direkte Kommunikation der Mitarbeiter gestaltet. Natürlich auch im Hinblick darauf, Produktionskosten und Mitarbeiterzahlen zu reduzieren. Vor allem auf eine direkte Verbindung zwischen dem Lektorat, der Redaktion und der Produktion wurde geachtet. Die Effektivität wird auch von einer größtmöglichen Ausnützung des Tageslichtes zur Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung in den Produktionsstätten unterstützt.

 

Die Flächenaufteilung in dem Neubau setzt sich aus 9.300 m2 Produktionsflächen und 4.700 m2 Büroflächen zusammen. Durch die Verlagerung der Parkplätze auf das Dach wurde der ökologische Fußabdruck verkleinert. Die Architektur passt sich in ihrer Form an die unmittelbare Umgebung an – flach und horizontal. Die weißen Bänder der Fassade – sie bestehen aus weißen Aluminiumpaneelen – mit den bunten Teilungen zwischen den Fenstern, referieren an Bücherregale. Auch die geschwungene Abgrenzung des Liefer- und Expeditbereiches hat eine papierähnliche Anmutung. Die bunten Teile in der Fassade trennen jedoch nicht nur die Fensteröffnungen, sie haben auch die Funktion des Sonnenschutzes und in ihnen sind auch Ventilationsmechanismen integriert.

 

Durch verschiedenste Maßnahmen zur Energieeffizienz ist das Gebäude effizient geworden: Wärmepumpen und ein unterirdisches, thermales Speichersystem, welche auch mit wassergefüllten Rohren auf der Laderampe verbunden sind, führen zu und von den Parkflächen auf dem Dach. Sie generieren Wärme im Winter und Kälte im Sommer und sorgen auch für schnee- und eisfrei Flächen in der kalten Jahreszeit. Durch die langen Fensterbänder gelangt genügend Tageslicht in die Architektur, wenn nötig schaltet man eine LED-Beleuchtung dazu. Im Zentrum des Hauses bietet ein luftiges Atrium mit einer Zwischenebene und Holzboden reichlich Raum für kurze Unterbrechungen und Treffen während der Arbeit.

 

Fotos:©Ben Aarts oder Hannah Anthonysz

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Kategorie: Magazin