Das Stiegenpuzzle mit Sperrholzteilen
Die eindrucksvoll gewundene Stiege in dem aus dem 20. Jahrhundert stammenden Haus in London schuf zwar eine generöse Zirkulation in dem engen Grundriss, licht und luftig, aber ihre Dominanz beeinträchtigte das gesamte Innere der Architektur. Die Herausforderung und auch Aufgabe für das örtliche Büro der Tsuruta Architects war, die einstige Stiege durch eine praktikablere Lösung zu ersetzen. Gleichzeitig sollten die räumlichen Qualitäten verbessert werden.
Die perforierten Tritt- und Setzstufen sowie die Balustrade der neuen Konstruktion lassen Licht und Luft zirkulieren, aber in einer wesentlich platzsparenderen Ausführung. Die Luftigkeit der ursprünglichen Stiege ist in ihrer Essenz jedoch auch noch spürbar. Spuren der eingravierten E-Mail-Korrespondenz zwischen Auftraggeber und Architekt verdeutlichen den Zeitfaktor und die Identität der Stiege. Wenn man mit den Augen die Textlinien verfolgt, echoen quasi zwischen den Leerräumen der Struktur die Stimmen der beteiligten Personen.
An die 2.000 Sperrholzteile sind wie ein Puzzle zu der neuen Erschließung für die oberen drei Ebenen zusammengewachsen. Die Planer haben zusätzlich in einem offenen Grundriss Wohnbereich, Esszimmer, Küche, zwei Bäder und vier Schlafzimmer in dem Volumen geschaffen. So wie eine Einliegerwohnung im Untergeschoss. Auch die neu errichteten Wände sind aus Elementen von Sperrholzrahmen und Milchglasscheiben zusammengesetzt.
Fotos: ©Tim Crocker
Kategorie: Magazin