Das Fensterhaus – Kuala Lumpur
Am Rande eines malaysischen Waldes bei Kuala Lumpur hat das Büro FORMZERO mit Architekt Cherng Yih Lee sein Hauptaugenmerk bei einem Wohnhaus darauf gelegt, eine sehr intime Verbindung der Architektur mit dem Wald seiner Vegetation zu erzielen.
So entwarfen sie das „Window House“. Der Auftraggeber wollte eine Maximierung des Innenraumes und eigentlich keine gartenähnlichen Bereiche, deshalb bedeckt eine Betonhülle das Gebäude von Ost nach West. Dieser Umschlag bedeckt praktisch den gesamten Baugrund und erfüllt zwei Zwecke: Erstens ist er eine zusätzliche thermische Isolierung und zweitens bietet er die gewünschten Aspekte der Privatheit im und um die Architektur herum. Diese Betonhülle ist zweiseitig offen, um die Luftzirkulation zu ermöglichen.
In der Hülle selbst sind viele, fensterähnliche Öffnungen angebracht, dahinter wachsen Bäume und Pflanzen, also gleichzeitig im und außerhalb des Hauses. Das Fenster wird vom Architekten als die direkteste Verbindung zur Natur betrachtet. Aber, da das Gebäude von anderen Häusern umringt ist, findet Natur auf mehreren Ebenen und eben innerhalb der Architektur statt.
Die Außenform ist eher riesig, weil der Umschlag ein komplettes Ein-bis Zwei-Familienhaus umhüllt. Er ist kegelstumpfförmig gestaltet und bietet an der Nord- und Südseite durch seine Offenheit, quasi ein weiteres enormes Fenster zur Aussicht auf die Umgebung und den Wald. Durch die dachähnliche Abflachung entsteht an der Vorderseite der Eindruck, dass es sich um eine Architektur mit eher humanen, hausähnlichen Proportionen handelt. Die Fenster des eigentlichen Hauses an der Nord- und Südseite sind entsprechend den inneren Funktionen angeordnet, man hat bewusst auf eine gestalterische Fassadenästhetik verzichtet. Die Öffnungen dienen wieder als gerahmte, bildhafte Ausblicke in die Umgebung und dieser Eindruck wird durch weit vorspringende Umrahmungen an der Fassade noch verstärkt.
Fotos:©Ronson Lee von Twins Photography
Kategorie: Magazin