Bierbrauen mit Tradition – Paulaner Hauptverwaltung
Das Büro der Hierl Architekten hat den Wettbewerb für die Paulaner Hauptverwaltung in München gewonnen. Und zwar, indem sie anstelle der in der Auslobung geforderten 130 Meter langen Schallschutzbebauung für den Neubau den Typus der Hofstruktur wählten.
Die neue Verwaltung integriert sich unauffällig in das Stadtbild. Die Vorzüge zeigen sich auf den zweiten Blick. Die Hofbebauung ermöglicht sozialräumliche und strukturelle Qualitäten, die ein moderner Unternehmenssitz benötigt, und schafft einen identitätsstiftenden Ort mit Bezug auf die Historie, ohne ins Kitschige abzudriften.
Der Entwurf führt damit die Tradition des früheren Zacherlbräus fort. Darüber hinaus ermöglicht er ein flexibel gemischt genutztes Verwaltungsgebäude mit variabler, weitgehend hierarchiefreier Belegung, kurzen Wegen und kompakten Dimensionen. Der Innenhof, als ausdrucksstarker Raum und Mittelpunkt des Hauses, macht es zu einem unverwechselbaren Ort.
Im Untergeschoss sind die Veranstaltungsräume wie Bankettsaal und Restaurant um den Innenhof organisiert, der als Freifläche in alle Nutzungen einbezogen werden kann. Im Erdgeschoss befinden sich ein großzügiger Eingangsbereich, der den Haupteingang – in der original rekonstruierten Torhalle – mit dem Eingang im Süden verbindet sowie eine Konferenzzone. In den Obergeschossen befinden sich die Bürobereiche mit Blickbezügen sowohl in die Stadt, als auch in den Innenhof.
Die heute noch existierende authentische Substanz des denkmalgeschützten Zacherlbräus besteht aus den Außenfassaden bis zum Mittelrisalit, der Torhalle, bei der eine Mitwirkung von Leo von Klenze vermutet wird, und dem Kellergewölbe. Im Sinne einer glaubwürdigen Geschichtsbildung werden die authentischen Bauteile in Materialität und Geometrie originalgetreu erhalten bzw. wiederhergestellt. Entsprechend dem Thema des Bierbrauens sind Holz, Eiche, naturbelassener Stahl im Inneren die bevorzugten Materialien.
Fotos: ©Edzard Probst, diearchitekturfotografie.com
Kategorie: Magazin