Innen wie außen
Eidgenössisch zurückhaltend gibt sich der 2021 fertiggestellte Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich, der das bestehende Gebäude um rund 50 Prozent Ausstellungsfläche vergrößert. Die Auftraggeber und Gestalter entschieden sich für zwei Natursteine als prägende Elemente.
Der neue Gebäudeteil präsentiert sich als kompakter Kubus mit einer rasterartigen Fassade aus beigem Liesberger Kalkstein aus dem Schweizer Kanton Basel-Landschaft. Im Außen- und Innenbereich wurde Krastaler Marmor verwendet, der durch Lauster Steinbau aus Stuttgart im eigenen Steinbruch gewonnen wurde. Die Verarbeitung und Montage erfolgten ebenfalls durch Lauster. Bei der Suche nach einem zum historischen Bestand passenden Material entschieden sich David Chipperfield Architects für den hellgrau und weiß strukturierten Marmor aus Kärnten.
Für die Innenräume wurden insgesamt 3600 m2 Bodenbeläge in unterschiedlichen Grautönen und Formaten verlegt. Als Ergänzung wurde zusätzlich 350 m2 Krastaler Marmor mit gestockter Oberfläche hinzugefügt. Auf den ersten Blick erscheint der Bodenbelag der Innenräume wie eine zufällige Mischung unterschiedlicher Texturen und Schattierungen. Dieser lebhafte Eindruck ist jedoch beabsichtigt, denn die Architekten gaben für jede Platte die exakte Position im Gesamtbild vor und schufen einen bewussten Kontrast zu den Sichtbetonflächen der Wände. Ebenso wurden die Gebäudeachsen im Verlegemuster dank CNC-Planung und -Zuschnitt präzise berücksichtigt.
Erweiterung Kunsthaus Zürich
Bauherr: Stadt Zürich
Planung: David Chipperfield Architects, London
Fertigstellung: 2021
Naturstein: Krastaler Marmor, Liesberger Kalkstein
Natursteinwerk: Lauster Steinbau GmbH, Stuttgart
Text: Richard Watzke
Fotos: Wolf-Dieter Gericke, Waiblingen
Kategorie: Naturstein