82 architektur FACHMAGAZIN Arbeitswelten Wie arbeiten wir morgen? Sowohl Wissenschaftler als auch Politiker, Soziologen und Wirtschaftsvertreter sind sich einig: Nichts wird so bleiben wie es ist, ein Wandel kommt und die Status-quo-Sicherung ist schädlich. Doch wo wird die Entwicklung hingehen? Ein bedeutender Personaler prophezeit zum Beispiel, dass Mitarbeiter ab 2023 „Unternehmensbürger“ sein werden, die Führungskräfte wählen oder abwählen werden. Echte, demokratische Willensbildung und Entscheidungsprozesse werden sich auch bei wichtigen Geschäftsthemen etablieren. Und Diversität wird ein Leitbegriff für die Arbeitswelt von morgen. Eine Bestandsaufnahme der heutigen Arbeitswelt durch das Forschungsinstitut Center of Technology and Innovative Management (CeTIM) und ein Trendreport des Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in der Schweiz befassen sich ebenfalls mit der Arbeit der Zukunft, dem Wandel und wie ihn Unternehmen für sich positiv nutzen können. Arbeitszeit und Freizeit lassen sich nicht mehr klar voneinander trennen. Der Begriff „always-on“ ist ein Synonym für die Erwerbstätigen von morgen, die immer arbeitsfähig und auch -willig sind. „Workstyle“ hält Einzug in den Lifestyle, indem der Arbeitsplatz alles andere als nur ein Ort zum Arbeiten bleibt, sondern gleichzeitig komfortable und stylishe Rückzugsorte bereithält. Statt herkömmlicher Kantinen und Cafeterien wird es zukünftig loungeartige Zentren für Entspannung und Kommunikation geben. Business und Leisure werden zu „Bleisure“ miteinander verschmolzen. Hierarchische Strukturen verwischen sich. Vorgesetzte und Mitarbeitende werden zu „Anbietern von Aufgaben“ und „Anbietern von Wissen, Erfahrung und Kompetenzen“. Die Rentner von morgen glänzen neben ihrer Aktivität auch durch einen tiefen Erfahrungs- und Wissensschatz, den sich Unternehmen durch flexible Arbeitszeitmodelle zu nutzen machen können. 1 In Stuttgart ist neben dem „alten“ Frauenhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) ein neuer Komplex um rund 14 Millionen Euro entstanden: das Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE). Hier beginnt die Arbeit im digitalen Zeitalter in einem hellen, leichten, angenehmen Büro mit entspannt wirkenden, gut gelaunten Mitarbeitern. Hier haben die IAO-Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse der letzten Jahre in die Realität gebracht. 1 © Fraunhofer IAO
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