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148 architektur FACHMAGAZIN RETAIL architektur Temple Of No Shopping Trotz der zunehmenden Etablierung des „Online Shoppings“ ist eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Menschen „shoppen“ zu gehen. 18,5 Prozent der Bevölkerung gehen laut einer Statistik häufig shoppen, 45 Prozent regelmäßig. Sicherlich auch ein Grund für das Architektenkollektiv raumlaborberlin, auf dem Klarissenplatz in Nürnberg den “Temple Of No Shopping” zu realisieren. Fotos:Neues Museum Nürnberg (Annette Kradisch) Die Arbeit entstand im Auftrag des Neuen Museums im Rahmen der Ausstellung WEtransFORM, Kunst und Design zu den Grenzen des Wachstums, die sich vom 18. März bis 19. Juni 2016 Fragen der Ressourcenverschwendung und -knappheit widmete. Der Tempel war der zentrale Austragungsort des Festivals, das vom 1. – 5. Juni stattfand und ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Panels, Workshops, Lesungen und weiteren Aktionen bot. Aus sogenannten Spannringfässern konstruiert, reflektiert die Arbeit die für unsere Marktwirtschaft typische Umwälzung von Waren. Diese Bewegung von Rohstoffen, wie auch von Nahrungsmitteln, über lange Transportwe- ge zwischen den Kontinenten unserer globalisierten Welt werden täglich vollzogen. Das Spannringfass ist Sinnbild für den Logistikapparat, der sich zwischen Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln befindet und welcher deren Grundsätze an beiden Enden der Kette immer stärker mitgestaltet. Der Temple of no shopping möchte den Eindruck dieser Massen visualisieren, die Dimension dieser Bewegung von Waren an einem Ort für einige Monate einfrieren. Aus einem gefundenen alltäglichen Gegenstand wird ein Baustein für die Errichtung eines temporären Gebäudes, der einen Ort des Verweilens, Redens, Zusammentreffens und Nachdenkens schafft.


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