3 www.architektur-online.com Editorial Ein Stadtkonzept der Zukunft Das architektonische, städtebauliche Konzept für die zukünftige Entwicklung unserer Städte ist anscheinend smart. Der Begriff ‚smart‘ kann mit allen möglichen Zusätzen und Substantiva verknüpft werden. Jetzt gibt es sogar bereits ‚Smart Citizens‘, wie ich bei einer kürzlich stattgefundenen Veranstaltung erfahren durfte. Ein ‚Smart Citizen‘ ist ein Bürger, der (freiwillig) komplett in Big Data eingebunden ist – der transparent ist. Bei eben diesem Event berichtete ein IBM-Manager stolz in seiner Keynote von einem Tool, mit dem der Konzern bereits Social Media Daten (Twitter, Facebook) auslesen, analysieren und zu ‚nützlichen Informationen‘ für Wirtschaft und Politik verwandeln kann. Ist also Big Data gleichbedeutend mit Big Business? Eine Horrorvorstellung für alle Datenschützer oder mündige Bürger. 2019 wird es in Wien, so es nach dem Willen der Politik und der Industrie geht, neben ‚Smart Citizens‘ auch von ‚Smart Mietern‘ wimmeln. Denn dann sind 90 % der Wiener Haushalte bereits mit diesen cleveren, smarten Strommess- und Steuergeräten ausgestattet. Dann schalten sich um 03:15 Uhr in der Früh im Gemeindebau gleichzeitig, ferngesteuert ungefähr 140 Waschmaschinen, Geschirrspüler und sonstige Haushaltshilfen ein, smarte Kühlschränke werden digital nach fehlenden oder abgelaufenen Lebensmitteln durchforstet und es wird auch gleich nachbestellt – Lieferung kommt pünktlich um 08:00 Uhr zum Frühstück. Also, ich möchte nicht, dass Big Brother weiß, was in meinem Kühlschrank verschimmelt. Für mich ist die Stadt nicht eine Ansammlung von Häusern mit smarten Wohnungen, Straßen und Plätzen, verbunden und vernetzt durch ‚Smart Grids‘ oder Sonstiges, sondern in erster Linie ein Ort der Menschen. Mit allen Fehlern und Schwächen, denn das macht sie liebenswert und lebenswert. Konzeptuell sind auch die Projektberichte des vorliegenden Heftes, die sich diesmal in Europa verorten, und zwar je zwei in Dänemark und Holland. Interessante Gedanken, die mögliche, alternative Nutzungen von Verkehrsbauten behandeln, finden Sie in einem Artikel mit Bezugspunkten und Beispielen aus Amerika, Europa und Asien. Wie Architektur, Installation, Landschaft und Natur verschmelzen können, zeigt ein Bericht vom Internationalen Garten Festival in Grand-Métis in Quebec, Kanada. Ergänzend dazu ein Interview mit der österreichischen Landschaftsplanerin DI Dr.techn. Christine Rottenbacher. Viele weitere Artikel, ein Nachbericht von der ORGATEC mit einem Ausblick auf Design in Arbeitswelten, die Produkt News, die Architekturszene und die Kolumnen über EDV und Licht (diesmal aus Mekka) ergänzen diese Ausgabe. Das Fachmagazin architektur erscheint verlässlich 2015 wieder und wünscht Ihnen ein frohes Fest und alles Gute zum Jahreswechsel. Peter Reischer Kreatives Bauen mit Metall Hinterlüftete Planum®-Fassade Individuelle Gestaltungsvielfalt mit Deckbreiten von 200 - 800 mm sowie unterschiedlichen Fugenausbildungen und Verlegemöglichkeiten. n Durchdringungsfreie Befestigung der Außenschale n Projektbezogene Produktion mit hohem Vorfertigungsgrad n Systemlösung mit technischen Details für effiziente Montage Besuchen Sie uns! Halle B2 Stand 309 DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG 4870 Vöcklamarkt · Salzburger Str. 10 · Tel. +43 7682 2671-0 · Fax +43 7682 2671-249 · office@domico.at · www.domico.at Foto: Porsche Holding Salzburg
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