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6 architektur FACHMAGAZIN Start Die Zukunft der Städte Keith Griffiths, Direktor des Architekturbüros Aedas, enthüllte bei der TEDx Konferenz in Shanghai, China, seine Prophezeiung über unseren alles ändernden Lebensstil und damit die Zukunft unserer Städte. „Sie selbst oder jemand, den Sie kennen, wird – wenn Sie in Pension gehen – feststellen, dass sie 3 Jahre ihres Lebens auf dem Weg von und zur Arbeit verloren haben!“ Er begründete das mit seinen eigenen Erfahrungen in London, Hongkong, Singapur und Shanghai. Unser Leben wird immer schneller und auch bequemer, aber unsere Städte haben Schwierigkeiten, sich an die wandelnden Ansprüche an Flexibilität, Annehmlichkeit und Vielfalt der Arbeiten anzupassen. Text: Peter Reischer Mit dem fortwährenden Auftauchen neuer Technologien verlangen Stadtbewohner nach steigender Lebendigkeit, Effizienz und Vernetzung. Während wir aufgrund der Vielfalt der Job-, Unterhaltungs- und Wohnmöglichkeiten in der Stadt leben, haben jedoch verschiedene Menschen verschiedene Prioritäten und auch Wahlmöglichkeiten für ihren Lebensstil. Die Städte der Zukunft werden sich an unsere Bedürfnisse und Notwendigkeiten anpassen. Griffiths sagte eine Entwicklung zu hochverdichteten Zentren voraus, die um Verkehrsknotenpunkte oder darüber errichtet sind. Darin werden wir leben, arbeiten und die Freizeit verbringen. Alles in kurzer Distanz und mit geringem Zeitaufwand. Das Land außerhalb wird in einer geringeren Dichte mit Wohnungen in Parks, Gemeinschaftszentren und den Ausbildungsmöglichkeiten für Familien bebaut sein. Dieser Mix aus verschiedenen Gebäudetypen existiere ja schon teilweise in unseren Städten: SOHO, Lofts, erhöhte Parks, öffentliche Dachlandschaften. Aber wir müssen die Leben-Arbeit-Freizeit-Entwicklungen in den Gebieten erhöhter Konnektivität noch verstärken, meinte er abschließend. TED ist eine jährlich stattfindende Konferenz, auf der die besten Denker und Macher der Welt die Ideen, die sie für wertvoll halten, einem breiteren Publikum darlegen. TEDx ist ein regional organisiertes Programm, das Menschen zusammenbringt, um Erfahrungen nach den Richtlinien der original TED-Konferenz auszutauschen. TEDx Vienna zum Beispiel, fand am 31. Oktober im Wiener Volkstheater statt und widmete sich der Frage „What if ...?“. Tausend, großteils junge Zuhörer waren sichtlich von dem Feuerwerk an Ideen der Sprecher begeistert. Die 90-jährige Olga Murray, die es sich vor 30 Jahren zum Lebensziel setzte, Kinder in Nepal aus der Sklaverei zu befreien, bekam ‚standing ovations‘, aber auch auf der anderen Seite des Altersspektrums – die 14-jährige Lalita Prasida aus Indien. Sie könnte schon bald mit ihrer Wasserfilter Entwicklung, die sauberes Wasser mithilfe von Maiskolben erzeugt, das Leben tausender Menschen weltweit erleichtern. Keith Griffiths bei der TEDx Shanghai © Aedas


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