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3 www.architektur-online.com Editorial Die Städte von morgen? Eine der führenden Autoritäten für humanitäre Hilfe auf der Welt, Kilian Kleinschmidt, machte kürzlich eine bemerkenswerte Aussage: „Regierungen sollen aufhören, bei Flüchtlingslagern an temporäre Unterkünfte zu denken – DAS sind die Städte von morgen!“ Er bezeichnet es als Realitätsverweigerung nicht zu erkennen, dass diese Camps auf der ganzen Welt längst zu permanenten Punkten geworden sind. Kleinschmidt leitete mit großem Erfolg das mit bis zu 100.000 Bewohnern zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt, Zataari im Norden Jordaniens – er weiß also, wovon er spricht. Die Flüchtlinge halten sich dort durchschnittlich 17 Jahre lang auf. Man stellte Zelte oder Container zur Verfügung – die Menschen bauten sich eine Stadt. In den westlichen Ländern müssen wir wohl unsere Sichtweise umstellen. In Deutschland ist das Thema ‚Bauen für Flüchtlinge‘ schon längst in der Tagesordnung angekommen, bei uns müssen sich Architekten und Raumplaner die Frage gefallen lassen: „Schlafen die da alle?“ (Anita Aigner im Standard). Egal ob in Afrika, Asien oder in Europa, wir haben das Know-how und wir sind gefordert, es zu nutzen und auch zu teilen. Robotergestützte Bauweisen und 3D-Druck (siehe Startthema) könnten auch eine Lösung der derzeitigen Unterbringungsprobleme für Flüchtlinge sein. Was wäre, wenn wir die ‚Flüchtlingslager‘, mit ihren teilweise inhumanen Zuständen mit dem gleichen Aufwand, mit dem wir die Grenzen dicht machen, in menschenwürdige Unterkünfte verwandeln? Wenn alleine 60 bis 100 Millionen (je nach Statistik) Afrikaner auswanderungswillig sind, aus wirtschaftlichen oder humanitären Gründen, was bedeutet das für den Städtebau und die Bauindustrie in Europa? Wir können uns jedenfalls nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen, die Realität bestraft solche Ignoranz beinhart. Mit Urbaner Entwicklung, dem Thema dieser Ausgabe befassen sich das chinesische Architekturbüro Aedas, PietriArchitectes sowie LAN aus Frankreich und Enota aus Slowenien. Und gerade noch rechtzeitig vor dem Klimagipfel in Paris präsentierten Transsolar und Carlo Ratti Associati einen visionären Vorschlag zur Kühlung unserer immer heißer werdenden Städte. Weiters finden Sie im Heft Fachartikel über vertikale Mobilität, öffentlichen Raum und Verkehrsbauten, Magazinbeiträge und die gewohnten Kolumnen. Eine aufregende und spannende Lektüre und erholsame Feiertage – beim Studium dieser Ausgabe – wünscht Ihnen das auflagenstärkste (ÖAK-geprüft) Architekturfachmagazin Österreichs und Peter Reischer WWW.MABA.AT VORTEILE » Geringer Stahl- und Kunststoffeinsatz » Präzise Bewehrungsführung » Einfache Montage » Hohe Füllgeschwindigkeiten » Leichtes Verdichten des Vergussbetons KIRCHDORFER CONCRETE SOLUTIONS Bewehrungskorb verschweißt Stabförmige Verbinder Individuelle werkseitig realisierte Öffnungen und Aussparungen MABA FERTIGTEILINDUSTRIE GMBH, Kirchdorfer Platz 1, A-2752 Wöllersdorf Tel.: +43 57715 400, Fax: +43 57715 400 130, Email: anfragen@maba.at MABAKORBWAND ® REVOLUTION IM HOCHBAU


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